Alex81 hat geschrieben:Apropos Bremse öffnet nicht…
Bei mir öffnet vorne nicht. Beim Fahren merke ich nichts, nur wenn der Motor aus ist und ich die einfach nur schiebe dann höre ich das es immer vorne Quietscht. Gestern habe ich die vorne mal aufgebockt. - Tatsächlich, wenn ich das Rad drehe schleift es auf beiden Seiten. Und das Rad wird auch dementsprechend gebremst. Habe dann die Bremssattel mit der Hand einfach mal auseinander gezogen und schon war das fast weg.
Frage gibt’s da irgendein Trick das zu beheben? Abgesehen von der Kupferpaste. Denn ich habe vor die mal zu zerlegen und etwas einzuschmieren.
Nein, es gibt keinen Trick.
BremsTeile (Zange und Pumpe) sind PräzisionsBauteile mit sehr engen Tolleranzen. Da heutzutage in dem Bereich nur noch CNC gefertigt wird liegt es nicht an der Fertigung sondern was danach passiert, auch und grade beim Kunden/Schrauber/Hersteller(Mopped).
Meist liegt es daran das unsachgemäß mit diesem Lebenswichtigen Teil rumgeschludert wird, keine oder zuwenig Pflege. Und wenn schon Pflege dann oftmals nicht richtig/konsequent genug. Außerdem ist Kupferpaste nur die Zweite Wahl um Bremsen leichtgängig und Ruhig zu halten. Spezielle Bremsenpaste nutzt der Fachmann, aber aus finanziellen Gründen und weil die Beschaffung eben nicht für jeden möglich ist nutz ich auch Kupferpaste, eine zwar schmierige aber brauchbare Alternative.
Erstens muß bei einstellbaren Pumpen das Spiel, auch Leerweg genannt, passen, damit der Belag auch wirklich die Chance hat sich von der Scheibe zu entfernen und nen Hauchdünnen Luftspalt freizugeben. Das geht bei unseren Bremsen nur Hinten.
Zweitens, die Sauberkeit läßt grade bei den Bremsen meißt zu wünschen übrig. Alle Teile der Zange müßen Blitzsauber sein. Mit Spüliwasser und Zahnbürste geht das innerhalb weniger Minuten.
Drittens muß der/die BremsKolben sauber sein wie ein frisch geölter Kinderpopo. Auch unter der äußeren Staubmanschette. Und da mangelt es wieder, auch viele Schrauberwerkstätten gehn da nicht bei, meist aus Angst die Manschetten zu beschädigen und dann ersetzen zu müßen. Das ist aber großer Quatsch, lieber mal ne Manschette ersetzen als keine oder ungenügende Bremsenfunktion. Wer Schlau ist legt sich zwei Staubmanschetten in die Garage, und wenns mal passiert kann sofort getauscht werden, kostet kein Vermögen(unter 20Euro) und kann dir das Leben retten bzw vor nem Versagen der Bremse schützen. Der Kolben muß über die ganze Länge (eventuell etwas herausdrücken aber nicht zu weit sonst fällt er raus) absolut frei von Irgendetwas sein. Dann mit Bremsenpaste oder auch Bremsflüßigkeit dünn einstreichen (niemals trocken lassen, sonst gammelts garantiert), Manschette wieder ordendlich anbringen.
Viertens, das Innere der Zange (die blanken Flächen) mit Bremsenpaste hauchdünn, wirklich nur hauchdünn, gegen Angammeln schützen.
Fünftens, beim einsetzen der Beläge sollen Diese Spielfrei in die Zange passen, gleichzeitig aber auch leichtgängig sein. Da hapert es oftmals schon weil die Belaghalteplatten an den Berührungsflächen zur Zange "Daumendick" mit Farbe versehen sind. In diesem Fall mal mit feinem Schmirgel (ich kratz da meist mit nem Taschenmesser) oder so das zuviel an Korrosionsschutz entfernen, aber nicht Blank machen. Es reicht wenn der Belag Spielfrei aber leichtgängig sitzt.
Und Sechstens, auch Bremsbeläge müßen eingefahren werden. Die Beläge müßen sich erst auf die Microfeinen Rillen und Riefen der Scheibe einschleifen. Also auf den ersten Kilometern nicht mit maximaler Verzögerung versuchen zu Ankern, aber auch nicht schleifen lassen, das zerstört garantiert die Beläge weil sie Punktuell zu heiß werden und verglasen können.
Öfter mal aus mäßiger Geschwindigkeit mit normaler Verzögerung anbremsen bis sich die volle Bremswirkung eingestellt hat. Das hat jeder Ottonormalfahrer im Gefühl, das ist nach der ersten gemütlichen Stadtrundefahrt durchstanden.
Und nun, Immer schön Sauber bleiben
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Olli