Das Blinkrelais von unserer Schwarzen hatte ja schon länger spontane Ausfälle. Gestern ging dann gar nichts mehr und wir wollten heute ein Tour machen.
Fehlersymptom: Bei Betätigung des Blinkerschalters glimmten die zwei Glühlampen nur noch andauernd schwach und das Relais gab ein konstantes "Rrrrrrr" von sich.
Da in so einem Relais ja noch eine Menge Mechanik drin steckt => Fehlersuche und Reparaturversuch
01. Ausbau des Relais (ET-Nr: YH4180, 21€, zur Zeit nicht Lieferbar. OEM-Parts fehlt leider die Montagelasche zur Rahmenbefestigung)
02. Testaufbau: +12V an Pin B(atterie) des Blinkrelais, -12V an Pin E(rde). Dann noch ein Kabel von "E-rde" an eine 12V-21W Glühlampe und ein weiteres von PIN L(ampe) an den anderen Pol der Glühlampe.
03. Ergebnis: das Relais klappert einmal kurz, aber die Glühlampe bleibt aus (das Netzteil hat weniger Stromstärke, deshalb hier vermutlich eine etwas andere Fehlerreaktion)
04. Los gehts - Relais öffnen: dazu vorsichtig (!!) die beiden Kunststofflaschen anheben und über die Nasen schieben. Dann das ganze Innenleben an den Pins herausziehen
(05. Relaiskontakte mit WD40 einjauchen und nach dem Trocknen die 4 Relaiskontakte anschmirgerln; an den Testaufbau hängen; keine Änderung)
06. Aus alter Erfahrung weiss ich, es lohnt sich immer mal an allen E-Bauteilen zu rütteln, während man die Baugruppe am Testaufbau beläst.
07. Beim Rütteln am Kondensator (Elko: 50V; 4,7uF; l=11mm; D=5mm) blinkte die Glühlampe kurzzeitig, wie gefordert, voll auf
08. Also: langsam den Elko bewegen und mit einer Lupe die Beinchen ansehen. Oha - eines ist lose. Drückt man den Elko nach links funktioniert das Relais, wie es soll. Also ist das (-)Beinchen unterhalb der Lötstelle abgebrochen. Nun das Relais aus dem Testaufbau entfernen
(Ich habe dann im IN drei passende Elkos bestellt, aber nun packte mich doch die Neugier, ob es auch ohne Neuteile und sofort geht)
09. Relais umdrehen (Lötstellen nach oben), den Beinchenüberstand des -Elkos mit Pinzette packen und den Lötpunkt erwärmen, bis der Beinrest frei ist
10. Nun das Relais wieder umdrehen und das freie Elko-Beinchen mit einer Spitzzange begradigen (dadurch erhält man mehr Spiel und freie Länge)
11. Relais wieder umdrehen und den Lötpunkt gut mit Lötzinn auffüllen
12. Mit der einen Hand, von hinten, den Elko gegen das Lötloch drücken und mit der andern den Lötpunkt gut erwärmen
13. Sobald der Elko in das Platinenloch flutsch sofort den Lötkolben wegnehmen und alle Bauteile ruhig halten (vermeiden kalter Lötstelle)
14. Relais wieder in den Testaufbau (s.o.) alles funzt.
15. Nun das Relais wieder vorsichtig in das Gehäuse schieben (PIN "L" ist auf der Seite der Gehäuselasche zur Rahmenbefestigung)
16. Noch mal das Relais in den Testaufbau und danach Test im Fahrzeug. Die schwarze Hyo blinkt, wie sie soll.
17.
Kosten: keine. Rep-Dauer mit Fehlersuche und Lötkolben raussuchen
: 45 Minuten.Unter Umständen bricht der Elko nun auf der anderen Seite, aber dann sind meine Neuteile ja da und ich tausche dann den ganzen Elko aus (das lange Bein muss auf +).
Ich denke, das o.g. Relais YH4180 dürfte bei allen Hyos ohne Einspritzanlage verbaut sein. Insofern könnte dieser Defekt kein Einzelfall sein.
Viel Erfolg
Olaf
PS Natürlich kann, bei gleichen Fehlersymptomen, auch das andere Beinchen abgebrochen sein. Dann ist es natürlich der andere Lötpunkt (im Bild mit der Platine, oben Links)
Ruhe in Frieden, 21.07.2017 
