Hi Lüt.
Ich war am Sonntag mit meiner 15jährigen Tochter (noch keine Fahrstunde, dafür aber bereits ein Sicherheitstraining auf dem Motorrad) zum Kurventraining auf dem Heidbergring in Hamburg-Gesthacht. Der Kurs hat keine High-Speed-Anteile aber dafür 8 sehr unterschiedliche Kurven. Bei 7 Turns von 20Minuten Länge, sowie 1 Minute Fahrzeit je Runde ergibt das 7 x 20 x 8 = 1120 Kurven. Mehr geht hier im Norden kaum, an einem Tag. Außerdem sind das wieder gut 110km auf dem Erfahrungskonto.
Zu Beginn eines Turns fuhr ich immer, als eigenständige Untergruppe in der "Neuling-Gruppe", vor meiner Tochter. Sofern wir die reguläre Gruppe erreichten, klemmten wir uns als letzte an.
Im 3. Turn kam meine Lütte leider auf den Rasen, bremste vorne und das Vorderrad rutschte ihr weg. Ende im Deich. Spiegel und EGO waren angeknackst und die Gabel verspannt. Leider lief auch der Motor danach nur noch stotternd.
Der Spiegel wurde demontiert, die Gabel wieder neu ausgerichtet und der Motor mehrmals fremdgestartet. Danach gabs 7 Proberunden, für Paps, in der mittleren Gruppe.
Da hier auf dem Ring die Leistung nicht so unbedingt zählt, konnte ich gut mit den 600er bis 850ern mithalten. Insbesondere in den Kurven konnte ich wieder aufschließen. Allerdings setzte von Zeit zu Zeit etwas auf, obwohl die neuen! Sensoren der Rasten noch keine Rückmeldung gaben. Etwas mehr Hanging-off und das Schleifen war weg. Wieder im Fahrerlager sah ich, der Reifen war bis zur Kante angefahren. Die Sensoren (leider gerne und fälschlich als Angstnippel bezeichnet) hatten nicht die Spur eines Kratzers.
Nach der Mittagspause ging es dann im Uhrzeigersinn weiter. Zwei Turns fuhr ich dann wieder vor meiner Tochter, damit sie die neue Linie kennen lernte. Danach war sie dran, selbst vorzufahren. Das lief sehr gut. Blickführung und Linienwahl gaben keinen Grund zur Beanstandung. In der 16 Runde hat es dann meinen Ableger heftig ausgehebelt. Zuerst konnten wir uns nicht so recht erklären, wie es zum Sturz kam. Erst die Analyse der Spuren am Fahrzeug und auf der Strecke, mit den Instruktoren, brachte dann eine mögliche Erklärung:
Die erste 180Grad verleitet dazu, dass man meint, man ist zu spät, mit dem Lenkimpuls. Legt man dann scharf um, erhält das Fahrzeug bei, moderater Geschwindigkeit, sehr viel Schräglage. Wir vermuten nun, dass sich die kleine Hyo auf den Seitenständer gesetzt hat, wodurch das Hinterrad die Bodenhaftung verlor.
Ausser einem verbogenen Schalthebel und einer gut an- und durchgeschliffenen Dainese-Kombi waren die Blessuren aber im Rahmen. Besser Lehrgeld auf dem Kringel, als im öffentlichen Strassenverkehr.
Am Ende gabs dann noch einen kompletten Turn, als Sozia beim Instruktor, in der mittleren Gruppe und einen kompletten Turn auf der Hyo, hinter Papa, um das Ganze positiv zu verarbeiten.
Heute tut ihr die Schulter weh, vom Ablegen, und mir der linke Unterarm vom Hochstemmen der Hyo. Da merkt man dann doch die 160kg.
Maßnahme:
Sobald wir wieder fit sind und Zeit haben, wird die Schräglagenfreiheit der GT125 mit einer großen Pappe überprüft und gecheckt, wann welche Teile aufsetzen. Dann werden die Fussrastensensoren so verlängert, dass bis zum Aufsetzen der Rahmenteile noch gut 2 Grad Reserve verbleiben.
Ich werde dann die neue, korrekte Länge hier posten. Solange fahrt bitte bei Schräglagen im Grenzbereich sehr, sehr vorsichtig. Es gibt vorher keinerlei Rückmeldung, dass das Ende der Fahnenstange kurz bevor steht. Für mich ein echter Konstruktionsfehler. Ob das bei den großen GTs auch so ist, bliebe zu klären.
Impressionen vom Kringel:
Mama filmt und Paps und Tochter haben ihren Spaß
Sie lacht schon wieder, aber die Kombi ist durch
Gruß
Olaf