Schlechte Bremsen bei Hyosung?




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Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon GT Fan » Do 2. Okt 2008, 09:34

In vielen sogenannten Fachzeitschriften ist ja immer wieder zu lesen wie schlecht die Bremsen der Hyosung seien sollen. Viele sind jedoch nach einer Probefahrt überrascht und nicht mit einer solchen Bremsleistung gerechnet. Fakt ist, die Bremsen der Hyosung sind gar nicht so schlecht wie immer dargestellt und bieten in allen Lebenslagen genügend Bremsleistung. Natürlich kann an diese nicht mit den modernen Bremsanlagen von Brembo, Nissin, etc. vergleichen wie sie heute an Supersportler ala GSXR 1000 oder R1 verbaut werden. Seit dem Modelljahr 2006 wurden neue Bremspumpen an der Hyosung verbaut. Diese erkennt man an den verstellbaren Handbremshebeln.

Wem die Bremse trotzdem zu lasch ist, kann mit einfachen Mitteln schnell abhilfe schaffen. Der erste Schritt ist meist neue Bremsbeläge aus Sintermetall, z.B. von EBC, zu verbauen. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte greift zusätzlich auf Stahlflex-Bremsleitungen aus dem Fachhandel zurück. Diese Veränderungen sind mehr als spürbar und können schnell zu einem ungewollten Stoppi führen.
Einige Leute schwören auch auf die Bremsanlage von Melvin, wie sie im Cup gefahren wurde. Damit kann man in jedem Fall auf der letzten Rille bremsen!
GT Fan
 

von Anzeige » Do 2. Okt 2008, 09:34

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Re: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon redflash » Di 7. Okt 2008, 19:27

Ich glaube hier darf ich mal ein paar Worte aus eigener Erfahrung schreiben, denn die Berichte die da immer zu lesen sind haben einen Fehler, und der sitzt auf dem Mopped.

Meist steht irgendwas von Wiedereinsteigermotorrad oder Einsteigermotorrad oder so in den Testberichten. Als solches soll die Hyosung laut den Testern angesehen werden.

Welcher Fahrschüler oder Wiedereinsteiger, mit 15 oder 20 Jahren Abstinenz, beherrscht eine Bremsleistung die der eines mittelmäßigen Renn-Moppeds gleichkommt. Die Verzögerungswerte liegen weit über denen eines Mittelklasse-PKW ohne ABS. Das würde jeden Anfänger überfordern.

Die Tester sind nicht nur sehr oft mit nem Motorrad unterwegs, und von daher schon im Vorteil gegenüber der sonstigen Klientel. Die allermeisten Tester sind auch mehr oder weniger beruflich permanent als Hobby-Rennfahrer mit dem Bike auf der Piste und sie nehmen ständig an Sicherheitstraining´s teil.

Ich habe schon auf meiner Katana eine 16er Magura Radialpumpe und ne 14er Brembo Radialpumpe gefahren, beide wieder abgebaut und weiterverkauft, weil das Motorrad bei nassem Wetter wohl Fahrbar aber bremstechnisch nicht mehr zu beherrschen war, das war alles irgendwie zuviel des Guten.
Es ist immer zu Bedenken das ich mit einem MEHR an Verzögerung auch immer weiter am Limit der Reifenhaftung komme, ein Ungewollter Stoppy ist da das kleinere Übel, ein stehendes Vorderrad bei 60Kmh hat mir ne Instandsetzung von über 4000DM (ja, ist schon lange her) eingebracht.
Mit Original 14er Pumpe und Stahlflex hat man damit mehr als genug Verzögerung, die Dosierbarkeit ist Vorbildlich und du bleibst oben sitzen.

Für den Anfänger ist der Originalzustand wohl der Beste Kompromiss aus Dosierbarkeit, Verzögerung und Handkraft.
Wer dann später mehr möchte kann beim fälligen Belagwechsel auf Sintermetall umsteigen, bringt richtig mehr Verzögerung.
Als Steigerung der Dosierbarkeit sind Stahlflex oder Cevlar-Leitungen zu empfehlen.
Wenns dann noch mehr sein muß kann man eine Radial-Pumpe dazunehmen.

Eine Renn-Bremse mag zwar für den Freak erstrebenswert sein, aber die normalen Reifen und der Strassenbelag sind dafür nicht ausgelegt,

Olli
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Re: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon SING » Di 7. Okt 2008, 19:44

Ich oute mich mal als Anfänger. 8-)
Habe auch schon einige male gelesen, dass die Bremse Defizite habe, und ein Arbeitskollege sagte mir, dass er bei einer Duc. mit 2 Fingern maximal Verzögern könne. Das ist schön und gut, aber das möchte ich eigentlich gar nicht. Ich komme mit der Bremse unseres Babys super klar. Gerade als Anfänger wo man doch der Gefahr ausgesetzt ist im Schreck stärker als es gut wäre den Hebel zu grabschen.
Außerdem denke ich, dass die Tester nicht unbedingt immer die objektivsten sind. Was vom Honda oder Duc. kommt ist da ja schnell mal pauschal gut, während man auf die Hyo mutmaßlich, schon mit dr Grundeinstellung hingeht Fehler zu finden.
Ich gebe auf die Tests eigentlich nicht allzu viel, weil die Resultate nicht reliabel sind.
SING
 

Re: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon redflash » Di 7. Okt 2008, 20:02

SING hat geschrieben:Habe auch schon einige male gelesen, dass die Bremse Defizite habe, und ein Arbeitskollege sagte mir, dass er bei einer Duc. mit 2 Fingern maximal Verzögern könne.


Das Stimmt, mein Bruder fährt auch ne Duc, der verzögert mit zwei Fingern maximal :shock: ,
genau so viel wie die zwei Finger her geben, ansonsten benutzt er auch wohl mal die ganze Hand.

Und ich bremse die Hyo mit zwei Fingern, dann ist sie kurz vor dem Limit, mit der ganzen Hand brems ich eigendlich gar nicht, alles eine Übungssache ;) , und ich kenn es nicht anders von meiner Suzi her,

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Re: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon Schrauber » Mo 13. Okt 2008, 12:51

Jo, so siehts aus. Kommt immer auf die Finger an ;)
Man kann auch die Hyo mit der Serienbremse aufs Vorderrad stellen, wenn man will.

Nee, im Ernst. Ich finde die Auslegung der Bremse eigentlich gut. Die erreichbare Verzögerung ist schon ordentlich. Braucht aber etwas Handkraft. Der Vorteil ist, das man in einer Schrecksekunde nicht gleich überbremst. Bei sowas ist mit nem Supersportler schon mehr als einer auf die Nase gefallen. Eben weil die Bremse zu beißt ohne Gnade.

Eine andere Begebenheit bringt mich auch immer wieder zum Schmunzeln. Es ist mal jemand hinter mir her gefahren. Er fährt Supersportler. Das war auf unserer Hausstrecke. Ich kann dort vor einigen Kurven derart anbremsen, das das Heck ganz leicht wird. Er hat mich dann ganz verwundert danach gefragt. Er kriegt das nämlich so nicht hin, weil die Bremse zu giftig ist. Da muss man viel feinfühliger dosieren. Was man meist nicht ganz ohne weiteres hinkriegt. Bzw. nur mit viel Übung.
Das ist das Ding. Für den Profi ist die giftige Bremse sicher toll. Für Ottonormalfahrer eher schwierig.
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Re: Erfahrungen: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon GT Fan » Mo 13. Okt 2008, 19:55

Ich finde die Bremsen der GT ebenfalls gut. habe jetzt seit ein paar Monaten auch endlich die Stahlflex verbaut und kann das jedem nur empfehlen. Man hat damit einen wesentlich besseren Druckpunkt als mit den Gummileitungen.
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Re: Erfahrungen: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon Nightfly » Mo 5. Jan 2009, 16:54

Das Problem beim Thema Verzögerung liegt ja bekanntlich auch nicht allein am Bremssystem!!!
Was genauso entscheidend für eine gute bzw. dosierbare Verzögerung ist, ist eine angemessene Fahrwerksabstimmung!!!
Und da kann man der Hyo mal gar nichts vorwerfen!!! Denn man sollte ja mal bedenken, welches Bike in dieser Preisklasse mit einer Volleinstellbaren USD Gabel daher kommt.
Mit der richtigen Zug- und Druckstufe in der Gabel und einem Federbein das dem Gewicht des Bikes und den Fähigkeiten des Fahrers angepasst ist, verzögert ihr wesentlich kontrollierter als jede Bremboanlage mit ner normalen "weichen" Federgabel und nem hopsenden Hinterrad.
Ich merk ganz deutlich den Punkt beim Bremsen an dem das Heck abhebt und ich zum Stoppie neige und kann dementsprechen reagieren und bremse mittlerweile wieder mit Hand UND Fußbremse.
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Re: Erfahrungen: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon harryschma » So 9. Aug 2009, 18:22

Ich habe beides, Cup Hyosung für die Rennstrecke Melvin Bremse mit Radalpumpe und Wilbers Fahrwerk und ne originale 650S. Die original Bremse und Fahrwerk reicht im Straßenverkehr locker aus eventuell Stahlflexleitung. Auf der Renne sieht die sache natürlich ganz anders aus wenn man richtig schnell sein will. Gruß Harry 8-)
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Re: Erfahrungen: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon Carlo » So 9. Aug 2009, 19:40

An meiner 2008er GT sind noch die alten, viel kritisierten Bremsen verbaut, mit denen ich hier im Flachland aber recht gut zurecht komme.
Bei einer Tour durch's Weserbergland, die ich kürzlich gemacht habe, war ich dann aber doch etwas unzufrieden. Bergab enge Kehren anzubremsen war keine besondere Freude. Daher stehen Stahlflexleitungen ganz oben auf meiner Liste zukünftiger Modifikationen.
Beste Grüße,
Carlo
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Re: Erfahrungen: Schlechte Bremsen bei Hyosung?

Beitragvon redflash » So 9. Aug 2009, 22:02

Carlo hat geschrieben:An meiner 2008er GT sind noch die alten, viel kritisierten Bremsen verbaut, mit denen ich hier im Flachland aber recht gut zurecht komme.
Ich denke nicht das Du bei der 2008er noch die viel kritisierten Bremsen dran hast, denn wenn man mal die Testberichte liest gab es nie eine vielkritisierte Bremse. Die ganzen Negativ-Schlagzeilen stammen aus den Zeiten 2004/2005 wo an der GT noch eine Bremspumpe ohne einstellbaren Hebel hing. Ab 2006 war die Bremse schon verbessert, und von der Wirkung her der der Konkurenz gleichwertig. Fahr mal ne Serienmäßige Suzi SV, da bringt die Bremse auch nicht mehr Leistung, und obendrein ist die Gabel so weich das dir das Möpp unterm Hintern wegzutauchen droht. Sehr wichtig ist es (auch bei der Hyo) das die Gabel (Dämpfung) richtig eingestellt ist, damit die Bremsleistung auch sauber auf den Asphalt kommt.

Carlo hat geschrieben:Bei einer Tour durch's Weserbergland, die ich kürzlich gemacht habe, war ich dann aber doch etwas unzufrieden. Bergab enge Kehren anzubremsen war keine besondere Freude. Daher stehen Stahlflexleitungen ganz oben auf meiner Liste zukünftiger Modifikationen.
Das nehm ich dir sofort ab, aber zum Trost, mein Bruder fährt ne 2,5mal so teure Ducati und bemängelt die Bremsleistung auch in Extrem-Situationen. Von daher bist Du in bester Gesellschaft, wenn man´s mal so nennen darf,

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