Kettensatz einbauen




Einstellung und Optimierung der Bremsen, des Fahrwerks und die richtige Reifenwahl

Kettensatz einbauen

Beitragvon Rofl » So 22. Jul 2012, 18:47

Hi,

Nach dem bei Anfahren sich das Hinterrad gelöst hatte, mein Bruder hat die Achse wohl nicht richtig festgezogen, muss ein Neuer Kettensatz und neue Schwinge rein. Alle Teile sind da. Aber ich habe nochmal ein paar fragen dazu.

Erstens, Ritzel! Gibt es einen guten Trick die Mutter vom Ritzel zu lösen? Oder einfach Schlagschrauben drauf los lassen?

Zweitens, wie kann ich die Schwinge aus einer 650N ausbauen?Auf der Rechten Seite ist eine Mutter, die ist kein Problem. Auf der anderen Seite ist eine Mutter und ein Bolzen. Werdet ihr wahrscheinlich kennen. Was ist der Trick die Schwinge zu demontieren?

Gruß Rolf
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von Anzeige » So 22. Jul 2012, 18:47

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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon redflash » So 22. Jul 2012, 19:46

Hi Rolf,

wegen dem Schwingenaus/einbau schau am besten mal im WHB nach,
das ist nicht wirklich kompliziert aber wegen dem fehlenden Hauptständer, der Verschraubung und dem Zentralfederbein gibbet da doch einige Feinheiten,
das Möpp muß hinten komplett entlastet werden,
ohne Hauptständer geht das nur durch nen Werkstattkran (Kettenzug oder ähnliches irgendwo aufhängen),

den Spezialschlüssel für die Kronenmutter kann man sich zur Not selber herstellen indem man aus ner alten Nuss oder nem stabilen Steckschlüssel per Flex sorgfältig die überflüssigen Segmente rausschneidet,
allerdings sollte die Kronenmutter nach dem zusammenbau mit nem Drehmoment laut Handbuch angezogen werden, was mit dem "Nußspezialschlüssel" einfacher ist.

Die Ritzelmutter kann problemlos gelöst werden solange die Kette noch drauf ist, dann reicht es auf die Bremse zu treten oder ersatzweise blockiert man mit nem quer durchs Hinterrad gesteckten Besenstiel das Rad, funzt super.
Ansonsten kann man auch bei zurückgebogenem/zurückgedrücktem Sicherungsblech und eingelegtem ersten Gang die Mutter lösen, da sie nicht besonders fest angezogen wird/ist reicht es meist mal kräftig mit der Hand auf den Ringschlüßel/die Knarre zu schlagen,
nen Schlagschrauber könnte man auch nehmen zum lösen, aber niemals zum festziehen.

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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon Rofl » So 22. Jul 2012, 20:15

Hi,

danke für die Info. Schwinge ist schon von allem befreit. Ich brauche dies bezüglich nur noch infos wie der Bolzen befestigt ist: Ist der Bolzen in den Rahmengeschraubt und dann mit der Kronenmutter gekontert? Nuss werde ich anfertigen. Könnte mir jemand die Anzugsmomenten aus dem WHB geben?

Das Ritzel wurde wohl vom vorbesitzer mit schlagschrauber befestigt. Mit einem Halben Meter hebel ließ sich da nix lösen. Aber das werde ich weohl mit dem schlagschrauber lösen können.
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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon redflash » So 22. Jul 2012, 20:43

WHB´s findste hier:

http://www.hyosungmotors.hu/download/pdf/letoltesek.htm

Da ist so ziemlich Alles beschrieben und bebildert und die Drehmomente finden sich dort auch.
Eventuell auch mal im Ersatzteilkatalog reinschauen, da sind brauchbare Explosionszeichnungen zu den Baugruppen zu finden,
die sagen oftmals mehr als 1000 Worte, auch unter obiger Addy zu finden,

ich hoffe das hilft, ansonsten einfach weiter fragen :thumbu: ,

Olli
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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon Rofl » Do 26. Jul 2012, 07:31

So,

alles geschaft. Die Qualität der Hyosung läst aber zu wünschen über. Falls nochmal jemand nach dem Thema sucht.

Entlosketten sind nicht geeignet. Bei dem Motor ist ein Gutteil dran welches es verbindet die Kette auf das Ritzel zu legen. Nachdem ich es abgesägt habe ging es aber.

Ritzelmutter hat sich mit Thermischer Energie und einem langen Hebel lösen lassen.

Bei der schwinge sollte erst die rechte Mutter gelöst werden, danach die Kronmutter und dann die Achse an sich. Alles Rechtsgewinde.

Danke für die Hilfe.
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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon sven » Fr 27. Jul 2012, 11:06

Hi,

ich wollte zwar nix dazu schreiben, aber heute ist mir einfach doch mal danach. Warum? 2 Dinge sind so faktisch falsch und sollten zur Vermeidung von Nachahmung richtig gestellt werden:

1. In die Hyo gehört auf jeden Fall aufgrund ihres Drehmoments und ihrer Leistung eine Endloskette rein. Ein Kettenschloss hat bei dem Moped nix zu suchen, auch wenn dadurch die Montage schwieriger wird.

2. Um eine Endloskette aufzulegen, musst Du am Motor nix wegsägen. Schon wenn ich sowas lese, dreht sich mir der Magen rum.

3. Das Öffnen der Ritzelmutter mittels Wärme ist zwar eine Lösung, doch in diesem Fall die völlig Falsche. Hinter dem Ritzel sitzt ein Simmerring. Selbst wenn Du die Flamme nicht direkt darauf hälst, trägt er Schaden davon, selbst wenn nur kurzzeitig ca. 100°C überschritten werden. Im Übrigen viel Spass, wenn die Dichtung jetzt anfäng zu kleckern, da läuft das Motorenöl genau dort raus, wo es einen super Weg auf dem Asphalt zum Hinterrad findet. Ach ja, wie bekannt ist, haben wir keinen 4-Zylinder, sonderen einen 2-Zylinder mit 270° Kurbelwellenversatz. Durch diese Konstruktion ist immer ein gewisser Überdruck auf dem Getriebe. Damit ist eine angegriffene Dichtung deutlich anfälliger, als bei einem 4-Zylinder, bei dem nahezu konstante Druckverhältnisse im Motor- bzw. Getriebegehäuse herrschen. (Mach einfach mal die Öleinfüllschraube auf und starte den Motor, dann merkst Du recht schnell was ich damit meine.)

Mit der Qualität einer 2004-er hast Du gerade im Bereich Rahmen schon recht, das gebe ich zu. Aber das oben geschriebene musste ich leider als Hinweis geben.

Gruß Sven
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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon lucky cruiser » Fr 27. Jul 2012, 11:30

Den Beitrag unterschreibe ich fast blind. Einzig der Ausschluss von Kettenschlössern ist mir zu generell. Die Schlösser von Enuma sind meinem Dafürhalten (und meinen Erfahrungen bei der Emme mit ihren im Vergleich zur GT noch stärkeren Zugkräften an der Kette) nach prinzipiell geeignet. Werden sie richtig verschlossen, sind sie von normalen Kettengliedern optisch nicht mehr zu unterscheiden. Die auch an ihnen wirkenden Zug- und Schlingerkräfte hatten keinerlei besorgniserregende Auswirkungen.

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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon Rofl » Fr 27. Jul 2012, 18:27

Um es nochmals klar zu stellen. Ich habe eine Entloskette verbaut da sie optisch schöner aussieht. Bei den reellen 70PS ist eine 525er Kette sehr großzügig dimensioniert. Kettenschlösser sollten eigentlich bei jeder Kette halten sofern die halbwegs richtig konstruiert sind. Die Komponenten beim Kettenschoss die die Kraft aushalten müssen Sind die Bolzen und Laschen welche bei fast allen Kettenschlössern Identisch sind mit der dazugehörigen Kette.

Nun zum Gussteil welches ich kürzen musste. Der Motor hat ein Rundes Gussteil direkt hinterm Ritzel aus Fahrtrichtung geschaut welches es verhindert eine Entloskette zwischen Motor und Rahmen durchzubekommen. Nachdem ich dieses etwas gekürzt habe war es kein Problem mehr. Es wäre nur möglich gewesen den Motor etwas abzusenken um dadran vorbei zu kommen.

Jetzt kommen wir zum Ritzel, es ist ja nicht so das ich es nicht mit harmlosen Mitteln versucht habe, aber nach ca. 8 Std vergeblichen versuchens blieb mir nix anderes übrig. Ich hatte es schon mit Schlagschrauber und sehr langen Hebeln versucht. Alternativ hätte ich nur das alte Ritzel weiter fahren können.

Ich möchte aber nun nicht das jemand diese Sätze als Kampfansage sieht oder persönlich nimmt. Es ist nur meine persönliche Erfahrung die ich hier preisgeben möchte.
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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon redflash » Fr 27. Jul 2012, 18:52

sven hat geschrieben:Ein Kettenschloss hat bei dem Moped nix zu suchen, auch wenn dadurch die Montage schwieriger wird.
Selbst eine sogenannte Endloskette besteht im Prinzip aus einer Aneinanderreihung von vielen Kettenschlössern, somit muß diese Aussage relativiert werden.

Ein herkömmliches Clip-Schloss hat an der Hyo nichts verloren.
Clipschlösser sind immer eine Schwachstelle in der Kette, das ist Konstruktionsbedingt, damit muß man Leben wenn (aus welchem Grund auch immer) keine Endloskette gefahren wird/werden kann.
Ein fachgerecht angebrachtes Nietschloß hat die gleichen Festigkeitswerte wie jedes andere Kettenglied auch,

lucky cruiser hat geschrieben:Einzig der Ausschluss von Kettenschlössern ist mir zu generell. Die Schlösser von Enuma sind meinem Dafürhalten (und meinen Erfahrungen bei der Emme mit ihren im Vergleich zur GT noch stärkeren Zugkräften an der Kette) nach prinzipiell geeignet.
Immer noch zu generell,
wahrscheinlich betrifft die Haltbarkeit von Kettenschlössern nicht nur "Enuma" (übrigens eine vorzügliche Kette) sondern auch DID, JMT, Tsubaki, RK, etc., vorrausgesetzt es wird ein Nietschloß verwendet und dieses "Fachgerecht" aufgebracht.
Prinzipiell unterscheiden sich die Ketten nicht nur durch den Herstellernamen, jeder Hersteller hat verschiedene Qualitäten im Angebot die sich durch die Zugfestigkeit unterscheiden, darauf sollte/muß man achten um für die Hyo eine gute Kette zu bekommen.
Es sind Zugfestigkeiten von ca 3000 bis über 4300 Newton auf dem Markt, da muß man schon genauer hinschauen was man da für Beute macht.

Mir ist in 37Jahren Zweiradpraxis noch keine Endloskette bzw ein Ketten-Nietschloß frühzeitig ausgefallen, obwohl ich seit (geschätzten über 20) Jahren meine Ketten selber verniete.


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Re: Kettensatz einbauen

Beitragvon redflash » Fr 27. Jul 2012, 19:11

Rofl hat geschrieben:Bei den reellen 70PS ist eine 525er Kette sehr großzügig dimensioniert.
Das ist eine eher relative Aussage,
die Zugkraft die an der Kette zerrt herrscht nicht bevorzugt im Oberen Drehzahlbereich in der die ??PS anliegen sondern sind das direkte Resultat des Drehmoment das der Motor schon in niedrigeren Drehzahlen entwickelt und zum zügigen Beschleunigen in den unteren Gängen nutzt.
Desweiteren kommen die Fliehkräfte hinzu die an Kettenrad und Ritzel bei sehr hoher Geschwindigkeit durch die Umlenkung auftreten.
Unterm Strich, je höher das Drehmoment und je größer Ritzel und kleiner das Kettenrad, desto größer die Kräfte die an der Kette zerren.

Manche Hersteller empfehlen bezüglich Zugfestigkeit einen Mindestwert, den man auch einhalten sollte um vorzeitigen Kettenverschleiß vorzubeugen.

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