Bremsenquitschen beseitigt




Einstellung und Optimierung der Bremsen, des Fahrwerks und die richtige Reifenwahl

Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon Potato » Do 24. Apr 2014, 19:58

Moin moin,

nach nun "schon" 248 Kilometern Fahrstrecke mit meinem neuen Möp, habe ich in Eigenregie die Bremsbeläge ausgebaut und die Anlageflächen mit Antiquitsch- Bremsenpaste behandelt.

Selbst beim heraus schieben aus der Garage haben die vorderen und hinteren Bremsbeläge Quitschgeräusche verursacht, während der Fahrt beim Abbremsen und kurz nach dem Bremse lösen jaulten diese ganz abartig.

Unverständlicher Weise bauen fast alle Hersteller die Bremsen ohne eine solche Paste zusammen, dies soll verhindern das sich an den behandelten Stellen Bremsenstaub und Schmutz binden kann. Nur leider treten ohne diese Paste an manchen Bremsen die von mir beanstandeten Geräusche auf. Das gleiche Verhalten hatte ich übrigens auch an meiner Honda Hornet. :x

Die genannte Paste sollte bei Auftreten von Geräuschen "sparsam" auf die rückwärtigen Belagplatten (Belagträgern Richtung Bremskolben) und den Auflagekanten (Bremssattel oben und unten) aufgetragen werden, und endlich ist Ruhe im Karton. Arbeitsaufwand 15 Minuten, die Fahrt zum Händler hätte länger gedauert.

Man war das heute auf der Heimfahrt schön ruhig, und das Schieben in die Garage war ein Genuss. :win:

Auch so läuft die GT wunderbar, ich bin sehr zufrieden :thumbu:

Gruß Mattes :moped:
Potato
 

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Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon lucky cruiser » Do 24. Apr 2014, 21:03

Dass es solche sinnvollen Vorsichtsmaßnahmen wie das Auftragen von Anti-Quietsch-Paste nicht mehr gibt, ist in der Tat ein Ärgernis. Allerdings könnte es auch mit der zunehmenden Verbreitung von ABS-Anlagen zusammenhängen. Als ich neulich beim Autozubehörhändler meines Vertrauens wegen eines Bremsenfestsitzproblems bei meiner Zweitdose nach entsprechender Gleitpaste für die Bremsklotzführungsschienen nachfragte und wie selbstverständlich nach Kupferpaste verlangte, wurde ich gefragt, ob das Fahrzeug dieses Antiblockierdedöns hat. Auf meine erstaunt-bejahende Antwort wurde mir dann ein anderes Präparat anempfohlen, weil ABS-"sicherererer".
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Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon redflash » Fr 25. Apr 2014, 05:30

lucky cruiser hat geschrieben:ABS-"sicherererer"
Und wieder haben die das Rad neu erfunden :mrgreen: ,
als wenn die Antiquitschpaste/Kupferpaste das Bremsverhalten beeinflussen würde :stupid: ,
wenn ich neue Beläge in der Hosentasche habe bremst mein Möpp auch nicht besser als sonst :thumbu: ,

Olli
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Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon do7jbk » Mo 14. Jul 2014, 19:12

Hallo,
auch wenn dieser Artikel nicht mehr ganz frisch ist...

Der Freundliche hat hier recht!
Bei Fahrzeugen mit ABS ist unbedingt Ceramic - Bremsenpaste zu benutzen!
Die im Bremssattel verbauten ABS - Sensoren arbeiten elektrisch und Kupfer (Kupferpaste / Antiquitschpaste) ist, wie wir wissen ein hervorragender elektrischer Leiter.
Bei der Fahrt (Bremsen etc.) können diese Kupferpartikel die ABS - Sensoren "Kurzschließen" und es kommt zu Fehlermeldungen... :shock:

Habe dieses Theater gerade an der BMW meines Schwagers durch.

Meine Meinung:
In einer heutigen Schrauberwerkstatt hat Kupferpaste nichts mehr zu suchen. Rein aus dem Grund, Fehlerquellen auszuschließen.
Ceramic- Paste kann alles ein wenig besser, kann genauso wie früher die Kupferpaste eingesetzt werden und ist nur etwas teurer.
Für Grobmotoriker die nicht gerne mit "Fetten" rummatschen gibt es auch Antiquitschfolien (die finde ich wiederum sind "neumodischer Kram"...).

Liebe Grüße
Bernd
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Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon Potato » Mo 14. Jul 2014, 19:50

Ein normaler ABS Sensor (Induktion), ist hier grob beschrieben wie folgt aufgebaut:

- Induktionsspule, Magnet, Weicheisenkern, Kunststoffgehäuse (teilweise ist das Gehäuse nochmal mit z.B. Aluminium ummantelt)

- Der Zahnkranz am Rad (Bremsscheibe) schließt und öffnet im Wechsel das Magnetfeld.

Was soll da wie kurzgeschlossen werden? :gruebel: :gruebel: :gruebel:

Es gibt Phänomene die durch Verschmutzungen verursacht werden, diese Verschmutzungen verändern das Luftspiel zwischen Sensor und Zahnkranz, bedingt dadurch kann es z.B. zu Fehlermeldungen kommen.

Hier geht es zu BMW, mit einem Bild von einem ABS Sensor:

Und ich benütze keine Kufperpaste sondern günstige Hochleistungs Anti-Quitschpaste aus dem PKW Bereich (Farbe: durchsichtig bis gelblich, natürlich Hitzebeständig, ohne Metallanteile).

Wasser ist übrigens auch ein hervorragender Leiter, was dann nach Aussage des BMW Monteurs bedeutet, dass die ABS Sensoren regelmäßig bei Regennasser Bremse kurzgeschlossen werden.... :gruebel: :gruebel: :gruebel:

Ja, und es gibt auch Hall Sensoren usw.usw.usw. :mrgreen:
Gruß Mattes :moped:
Potato
 

Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon do7jbk » Mo 14. Jul 2014, 20:30

Hallo Mattes,
wenn Du die von Dir genannte Antiquitschpaste (ohne Kupfer) benutzt. ist doch alles Okay.
Dann wird es wohl auch eine keramische sein? Die sind ja auch preiswert. Ich habe für 50ml etwa 3-4€ (muss nochmal gucken) bezahlt.

Das Foto von Dir passt! So sah es bei meinem Schwager auch aus.
Es können Kupferpartikel in das Kunststoffgehäuse gelangen und spätestens die Spule oder die elektrischen Anschlüsse können kurzschließen...

Bei Pkw's mit (Bremsbelags-) Verschleißanzeige kommt es auch des öfteren zu Problemen.
Meine Werke (noch Yamaha) darf seit einigen Jahren schon keine Kupferpaste mehr verwenden.

Aber Du hast natürlich recht. Wenn die Kupferpaste vorschriftsmäßig und ordnungsgemäß verwendet wird, sollte es eigentlich keine Probleme geben.
Jedoch gehen viele Leute und leider auch "Fachschrauber" mit der Paste etwas großzügig um...

Also um Fehler auszuschließen würde ich keine Kupferpaste mehr benutzen.

Liebe Grüße
Bernd
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Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon lucky cruiser » Mo 14. Jul 2014, 20:46

Die Diskussion ist mir zu akademisch, und das will etwas heißen. Ich habe diese Keramikcreme damals genommen, weil ich argumentativ nichts dagegen halten konnte und es mir "nur" um die Gängigmachung, noch nicht mal um Quietschbeseitigung ging. Hätte ich die gute alte Kupferpaste und benutzte ich sie nicht nach dem Motto "viel hilft viel", würde sich das auch nicht störend bemerkbar machen, schon deswegen, weil ich seltenst in den Regelbereich des ABS komme. Genau deswegen kann ich ja auf diesen Krempel beim Mopped mit soviel Genuss verzichten.
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Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon Potato » Mo 14. Jul 2014, 22:28

Um das Thema abzuschließen:

Meiner Meinung nach gehört Kupferpaste an Pferdekarren, weder am Auto noch am Mopped hat diese Schmörmelcreme etwas zu suchen, ich hasse diese Konsistenz, und mag so etwas nicht verarbeiten. In unserem Betrieb benützen wir seit den Achtzigerjahren Hochleistungsfett, ohne Kermikanteile und ohne die besagten Metallanteile. Hierbei handelt es sich ganz einfach um Hochtemeraturbeständiges Fett der Marke Berner oder Würth.

Wenn ein ABS Sensor dicht verschlossen ist, dies ergibt sich eigendlich aus dem Kunststoffguss, kann dort nichts eindringen, weder Wasser noch Partikel oder Schmutz. Dies macht ja auch Sinn und ist auch Gang und Gebe, Elektronik muss nunmal vor äußeren Einflüssen geschützt werden. Falls in diese Sensoren etwas eindringen kann, sind diese entweder schlecht abgedichtet, oder durch Temperaturschwankungen (oder durch andere äußere Einwirkungen) eventuell spröde geworden und gerissen.

Vielmehr glaube ich daran, dass sich zuviel aufgebrachte Kupferpaste zwischen Zahnkranz und Sensor absetzen kann, und das es bedingt durch das von mir bereits erwähnte nicht mehr korrekte Luftspiel, zu Fehlermeldungen kommt.

Wie bei so vielen Dingen im Leben, passieren aber manchmal die komischsten Dinge an Bauteilen die man technisch nicht immer nachvollziehen kann :bier:

Gruß Mattes :moped:
Potato
 

Re: Bremsenquitschen beseitigt

Beitragvon redflash » Di 15. Jul 2014, 05:59

do7jbk hat geschrieben:Der Freundliche hat hier recht!
Bei Fahrzeugen mit ABS ist unbedingt Ceramic - Bremsenpaste zu benutzen!
Die im Bremssattel verbauten ABS - Sensoren arbeiten elektrisch und Kupfer (Kupferpaste / Antiquitschpaste) ist, wie wir wissen ein hervorragender elektrischer Leiter.
Bei der Fahrt (Bremsen etc.) können diese Kupferpartikel die ABS - Sensoren "Kurzschließen" und es kommt zu Fehlermeldungen... :shock:
Selten so gelacht,
ABS-Sensoren arbeiten Kontaktlos, da gibt es nichts, wirklich gar nichts was durch Kupferpaste kurzgeschlossen werden könnte.
Hat "Dieser" Freundliche denn auch empfohlen das Möpp im Winter oder bei Regen stehen zu lassen,
weil Feuchtigkeit (Wasser) auch Stromleitend ist,
dann müsste das ABS ja bei jedem Regenguss ausfallen und der Biker an der Leitplanke sein Möpp aufsammeln :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
do7jbk hat geschrieben:Es können Kupferpartikel in das Kunststoffgehäuse gelangen und spätestens die Spule oder die elektrischen Anschlüsse können kurzschließen...
Dann liegt das weniger an der Kupferpaste, dem Regen oder dem winterlichen Salzwasser, sondern daran das der Sensor an sich defekt, nämlich undicht ist.
Da ist die Kupferpaste nicht dran Schuld :bier: ,

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