Reifenhersteller mischen ?




Einstellung und Optimierung der Bremsen, des Fahrwerks und die richtige Reifenwahl

Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon CafeRacer80 » Di 13. Aug 2013, 11:32

Hey,

ich brauch einen neuen Hinterreifen. Vorne ist bereits ein Battlax BT056 aufgezogen worden.

Hinten würde ich gerne mal den ANGEL ST probieren. Kann man so etwas machen? Ist es sinnvoll mit unterschiedlichen Herstellern zu fahren?
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon Flo_ » Di 13. Aug 2013, 12:57

Hei Racer,

es ist meines wissens nach nicht erlaubt Mischreifen zu fahren.
Du wirst es auch schwerhaben einen Reifenhändler zu finden der das macht.

( Hatte einen Nagel im Reifen und stand vor der gleichen Wahl wollte auch den neuen Angel GT)

Daher denke ich besser hinten wieder nen BT oder n komplett neuen Satz.
Gruß
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon redflash » Di 13. Aug 2013, 14:24

Solange bei deiner Mopete keine Reifenbindung eingetragen ist darfst Du fahren was du möchtest.

Sogar Mischbereifung ist erlaubt, auch wenn sogar Reifen-Onkel, Werkstätten und Prüforganisationen gegenteiliges behaupten, es steht nirgends in irgendeinem Gesetzestext, in der STVO oder sonstwo das es nicht erlaubt wäre.

Nur ist zu Überlegen ob es denn Sinn macht.
Reifenhersteller testen/erproben einen neuen Reifen immer Paarweise (Vorder und Hinterachse), seltener ist/wird ein Vorderreifen/Hinterreifen für mehrere Hinterreifen/Vorderreifen von denen vorgeschlagen.

Auf alle Fälle sollte man darauf achten das die Reifen sich ähnlich verhalten, was Temperatur, Witterungsverhalten, Bremsverhalten und Kurvenverhalten betrifft.
Kennt man diese Kriterien vom Reifen nicht sollte man auf Mischbereifung verzichten weil sich das Fahrverhalten der Mopete unvorhersehbar verändert,

Olli
zur Zeit Presi vom Hyosung-Owners-Club
leg Dir dein Mopped auf´n Huf, und du weißt ob du ne schwere Maschine fährst :sch_lol1:
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon CafeRacer80 » Di 13. Aug 2013, 16:39

na toll... also muss ich echt den bescheiden bt056 wieder montieren oder komplett neu beziehen

:fluch:

Was ist denn, wenn ich hinten einen anderen Battlax fahre(Bt021 oder so)? Wäre das denkbar bzw. sinnvoll?
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon lucky cruiser » Di 13. Aug 2013, 19:12

Aaaaaaah, das Unwort ist wieder da ... Mischbereifung ... :D

Es gibt kaum einen Bereich, über den so viele Leute so wenig Bescheid wissen, wie bei ihm. Hörte neulich von einem Kollegen, dass dessen bei einem Händler in Zahlung gegebenes Mopped die HU nicht bestanden habe, weil vorne ein anderer Reifenhersteller als hinten verwendet worden war. Der Kollege hatte sich zuvor unterwegs seinen nagelgeschädigten Hinterreifen gegen einen neuen ersetzen lassen, der eben nicht aus gleichem Hause wie der vordere war. Gab halt keinen solchen vor Ort. Und dann wollte der In-Zahlung-Nehmer vom Kollegen den Namen des Reifenhändlers wissen, um sich bei dem die Kosten für die angeblich erforderliche Umrüstung auf Markengleichheit plus TÜV-Kosten zu holen. Habe leider nicht erfahren, was aus der Geschichte geworden ist. Ging im Lachen unter ...

Zunächst mal hat Olli Recht mit seinem Argument, dass es nirgendwo geschrieben steht, dass an einem Mopped zwei jeweils geeignete Reifen unterschiedlicher Hersteller stickum verboten sind.

DOCH WARUM IST DAS SO?

Der Begriff "Mischbereifung" bezieht sich auf Diagonal- und Radialreifen. Und zwar ausschließlich. Die - und nur die - dürfen nicht "gemischt", also gleichzeitig verwendet werden. Selbst dann nicht, wenn sie geeignet, also aufgrund ihrer Dimension und Zweckbindung (Sommer-/Winterreifen) zugelassen wären. Den Sonderfall "Ganzjahresreifen" lasse ich mal außen vor, obwohl so'n Reifen eigentlich ein verkappter Winterreifen ist. Da es im Hyobereich kein mir bekanntes Zweirad gibt, das mit Diagonalreifen bestückt werden muss, zielt das Verbot hier - und nicht nur hier - heutzutage eigentlich ins Leere. Man darf also fröhlich "mischen", also zwei Reifen zweier unterschiedlicher Hersteller verwenden. Nur die Dimension muss stimmen.

Ob das im Einzelfall Sinn macht, muss jeder selbst entscheiden. Ich fahre zurzeit ja vorne einen Heidenau und hinten noch den Shinko. Geht ganz gut, ich kann aber nicht sagen, ob es besser oder schlechter wäre, führe ich auch hinten mit einem Heidenau. An einem Rennerle dürften sich ähnliche Ergebnisse erzielen lassen, außer, man verwendet sie auf der Renne. Vernünftigerweise sollte man, wenn man schon "mischt", Reifen desselben Typs verwenden. Also Sportreifen mit Sportreifen, Tourensportreifen mit Tourensportreifen.
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon snowman » Di 13. Aug 2013, 21:13

Hi,

was, wenn vom Hersteller aus bereits Mischbereifung montiert ist? Oder hat die Honda doch keine Mischbereifung? Falls es keine Mischbereifung ist, was ist der Vorderreifen denn für ein Mass ?

Wer sich das / die PDF nicht ansehen will:
Vorderreifen 3.00 - 21 51P
Hinterreifen 128/80-18M/C 62P

Meine alte RD hatte Original auch Reifen mit ähnlicher Massangabe wie der Vorderreifen, zum Glück stand nachher in den "neuen" Papieren eine normale Größe drin.
Gruß Snowman

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon lucky cruiser » Di 13. Aug 2013, 21:28

Nochmal zur Begriffsklärung: Mischbereifung ist das unzulässige "Mischen" - also gleichzeitige Verwenden - eines Diagonalreifens auf einer Achse mit einem Radialreifen auf der anderen Achse (egal, ob vorn oder hinten), nicht die gleichzeitige Verwendung von zwei zweier oder mehr (im Dosenbereich) Hersteller. Auch nicht die gleichzeitige Verwendung von Sommer- und Winterreifen. Die Sinnfrage kann andernorts beantwortet werden. Hier geht's nur um die Zulässigkeit.

Mir ist kein Hersteller bekannt, der ein fabrikneues Mopped ausgeliefert hat, das mit zwei Reifen von zwei unterschiedlichen Herstellern ausgerüstet war. Wenn sich zwei unterschiedliche Reifen vorfanden, war das Mopped nicht neu. Was auf dem Bild zu sehen ist, sind zwei unterschiedliche Dimensionen ein und desselben Reifentyps. In diesem Fall handelt es sich um Diagonalreifen. Typisch für ein Offroad-Motorrad. Kann man auch an der Größenbezeichnung der Reifen erkennen. Es fehlt dort jeweils das "R" für "Radial" ...

Muss mich übrigens korrigieren bzgl. der Unkenntnis bei Hyo verwendeter Diagonalreifen: Die ST hat solche. Hab' mich grad noch mal vergewissert. Das erklärt das erheblich instabilere Kurvenverhalten.
Zuletzt geändert von lucky cruiser am Di 13. Aug 2013, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon CafeRacer80 » Di 13. Aug 2013, 21:56

werde das thema wohl nochmal mit meinem reifendealer bequatschen.. würde schon echt gerne den bt56 wechseln, zumal ich wenn ich den hinterreife so lasse, irgendwann gleiche problematik vorne hab. laufen sich ja beide nie zeitgleich ab... so könnte ich vielleicht sukzessiv auf bt021 oder bt023 wechseln..

noch mal ne frage an die experten.. wenn ich den reifen hinten ausbaue, reicht wenn ich die steckachse löse und austreibe? kettenspanner usw. bleibt dann doch eigentlich unverändert oder ? hab mir gedacht, ich mach die achse raus, bewege das rad ein wenig nach vorne und schon kann ich die kette abnehmen.
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon lucky cruiser » Di 13. Aug 2013, 22:07

Das Phänomen, dass bei einem "Rennerle" der Hinterreifen eher fällig wird als der vordere, ist systembedingt und stellt alle, die solch ein Mopped treiben, stets vor dasselbe Problem: Mit dem Hinterreifen auch gleich den vorderen austauschen oder separat tauschen? Nicht zu ändern. Dein Reifendealer wird dir, da sei dir sicher, auf jeden Fall zum Austausch beider Reifen raten. Er wär' ja blöd, wenn er das nicht täte. Liegt an dir, ob du drauf eingehst oder nicht. Im letzten Fall gibt's verächtliche Blicke, die man ertragen können muss :D

Auf die von dir beschriebene Weise bekommst du das Hinterrad zwar einigermaßen leicht raus und die Kette runter, nur der Einbau wird nicht so einfach klappen. Es sei denn, der vorhandene Kettendurchhang lässt dies zu. Da aber viele ihre Kette aus Angst, sie könnte mal runterspringen, eher straff führen, wirst du dich leichter tun, wenn du den Kettenspanner ebenfalls löst und ihn anschließend neu einstellst, anstatt am Rad zu ziehen, bis die Steckachse wieder durch alle Ösen geglitten ist.
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Re: Reifenhersteller mischen ?

Beitragvon snowman » Di 13. Aug 2013, 22:09

@lucky cruiser
Danke, ich habe nicht auf das Nichtvorhandenseins des R beim Hinterrad der Honda geachtet. Bei den "üblichen" BREITE / PROZENT Werten dachte ich automatisch dass es ein Radial Reifen sei. Die Größenangabe beim Vorderrad deutet aber immer auf einen Diagonalreifen hin? Oder würde dort dann auch hinter der 3.00 irgendwo ein R auftauchen, in einer Radialvariante?

Ich hab den alten Brief meiner RD nicht mehr, sonst hätte ich mal geschaut was dort bei der Größe dabei steht. Oder könnte es tatsächlich sein, dass die RD zwar damals mit Diagonalreifen ausgeliefert wurde, man aber dann trotzdem (beide Reifen natürlich) auch Radialreifen fahren darf?
Gruß Snowman

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