Ferndiagnosen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Wenn sie gar auf Geräuschbeschreibungen fußen, erst recht. Da kann man die Quelle ohnehin schwer eingrenzen, erst recht während der Fahrt. Auch insofern bewege ich mich mit folgendem auf dünnem Eis, aber ich will's zumindest mal beschreiten
Grundsätzlich halte ich ein Summen für "ungefährlicher" als ein Quietschen, Rattern, Klackern oder Pfeifen. Summgeräusche entstehen bei allem, was sich dreht. Sollten sie also tatsächlich aus dem Motorbereich kommen UND drehzahlabhängig sein, gibt's nicht viele Verursacher:
- Getriebezahnräder
- Lima
- Nockenwellenantrieb
- Wasserpumpe
Bei letzterer ist ein Defekt aber immer an einem Klackern oder Rasseln zu erkennen, ansonsten sollte man sie eher nicht heraushören. Der Nockenwellenantrieb ist ein komplexes System aus Zahnrädern, Rollen, der Kette selbst und dem Spanner. Deren Geräusche sind nicht zu 100% unterdrückbar, sie sind als stetiges Sirren hörbar, sollten aber - bei korrekter Ölmenge - nicht störend wirken. Die Lima ist ein Kapitel für sich. Als Hauptursache setze ich die Getriebezahnräder.
Um sicherzugehen, solltest du den Versuch unternehmen, die tatsächliche Geräuschquelle zu lokalisieren. Über ein Stethoskop verfügst du wohl nicht, ein langer Schraubenzieher hat aber einen ähnlichen Effekt. Einfach mal im Leerlauf an verschiedene Bereiche des Motors halten, Ohr an den Griff drücken, Gasschübe auslösen und lauschen. Wenn dein Gehör noch nicht diskogeschädigt ist, kannst du erstaunlich gut erkennen, was wo Geräusche macht und was nicht. Wenn du über eine Aufbockvorrichtung verfügst, kannst du den Test mit Getriebebelastung wiederholen, dazu ist eine zweite Person hilfreich, die die Gänge durchschaltet.