@ Alex,
habs gefunden, war in einem anderen Forum und mußte aufwändig aus ner Diskussion gefiltert werden.
Das Thema SLS und Kat sind untrennbar miteinander verbunden. Was der Kat nicht kann muß das SLS bewerkstelligen bzw vorbereiten.
Dazu müssen wir mal schauen was alles aus dem Auspuff rauskommt.
CO, CO2, HC, NO, NO2, Nox, O2, O3, und diverse Partikel in unterschiedlichen veränderlichen Volumenanteilen. Einige dieser Substanzen sind eher unschädlich, andere wieder hoch giftig.
SLS und Kat sollen nun so gut sie können die Schädlichen in Unschädliche verwandeln bzw Schadstoffe von vornherein ein Entstehen verhindern.
Folgende Erklärung findet sich bei HJS Fahrzeugtechnik
Bei Ottomotoren wird zu Abgasreinigung ein Katalysator verwendet, an dem drei chemische Reaktionen gleichzeitig ablaufen. Diese Katalysatoren sind mit den Edelmetallen Rhodium und Platin oder Paladium beschichtet. Der Rhodiumanteil der Beschichtung bewirkt eine Reduktion der Stickoxide NOx zu molekularem Stickstoff N2 und Sauerstoff. Mit dem dabei frei werdenden Sauerstoff werden am Platin oder am Paladium das Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid und die Kohlenwasserstoffe zu Kohlendioxid und Wasser aufoxidiert. Der Katalysator selbst ändert sich dabei im Idealfall nicht (er nutzt sich nicht ab).
Das heißt , der Kat ändert den Zustand der Abgase.
Dazu muß der Motor aber eigentlich Ideal gefüttert werden, also mit Vorwärmung und Lambda-Sonde, damit der Kat schnellstens auf Betriebstemperatur kommt und ein immer "Gleichbleibendes Ideales Abgas-Gemisch" ist dazu Vorrausetzung.
Und der Kat ändert nichts am Vorhandensein von CO und CO2, er beeinflußt lediglich geringfügig das Verhältnis CO zu CO2 zu Ungunsten von CO2 durch das aufoxidieren.
Das SLS hilft ihm (dem Kat) bei niedriger Drehzahl und wenn der Motor noch nicht die nötige Betriebstemperatur hat den CO-Gehalt niedrig zu halten. Durch die zugeführte Luft können unvollständig verbrannte Abgase mit dem Sauerstoff chemisch oxidieren, auch da wird CO zu CO2.
Außerdem entsteht bei der chemischen Reaktion auch noch Wärme die zum Aufheizen des Kat führt, damit kommt er schneller auf Betriebstemperatur und kann seine Arbeit effizienter verrichten.
Das SLS ganz speziell bei der Hyosung GT650-Vergaser ist eigentlich ein Witz.
Richtig gelesen, das hängt mit dem Konstruktiven Aufbau unseres Endschalldämpfers zusammen.
Im Eingang unseres geliebten ESD sitzt ein ungeregelter Kat. Dieser wird nicht nur durchströmt von der Abgasen, nein, er wird auch umströmt. Ein großer Teil der Abgase kann ungehindert durch den Schalldämpfer ohne durch den ungeregelten Kat zu müßen. Warum und wieso, das weiß nur der weißbärtige ältere Herr über den Wolken.
Wahrscheinlich ist es der politischen Situation und auch einem (fast) guten Gewissen angemessen, wenn man Motorräder in der heutigen Zeit mit nem Kat ausrüstet. Den hätte man vielleicht genau so gut ins Fach zum Bordwerkzeug legen können, aber da war ja kein Platz mehr.
Vielleicht, und das vermute ich, braucht man ihn aber doch. Und zwar bei der Homologation, da werden die Fahrzeuge bevor eine Allgemeine Betriebserlaubnis erteilt wird auf einen Abgasprüfstand getestet. Und da darf dann kein Molekül zuviel hinten ungereinigt das Licht der Meßstation erblicken, sonst wird´s zappenduster mit der Zulassung. Genauer gesagt in der Kaltstartphase, da werden unsere Baby´s und Diva´s zu richtigen Dreckferkel. Ein überfettetes Gemisch (bei gezogenem Choke) läßt die Tester blass werden und nach Luft schnappen, aber da kommt zum Glück unser SLS und der U-Kat ins Spiel und sorgt wieder für rosige Gesichtsfarbe und gesunde Meßwerte.
Beim TÜV bzw bei einer AU-Messung sieht das dann wieder anders aus, dann wird das Möpp bei Betriebswarmen Motor lediglich auf den CO/CO“-Gehalt getestet. Und der besagt lediglich wie das Benzin/Luft-Gemisch im Verhältnis ist, da könnte man auch genau so gut fragen wieviel Liter das Baby auf 100Km verbraucht und wieviel Luft in der Zeit durch den Filter geströmt ist. Das Verhältnis wird exakt gleich sein, oder es liegt ein Rechenfehler vor.
Wenn 1Kilo Benzin mit 14,5Kilo Luft durch den Vergaser in den Motor gelangen, verbrannt werden und in mechanische Energie umgesetzt werden, müssen zwangsläufig 15,5Kilo aus dem Auspuff wieder raus.
Das unglückliche an unserem SLS ist, das es kalte Luft genau auf das heiße Auslassventil bläst.
Normalerweise erhitzt sich das Ventil während des Verbrennungsvorgangs und kühlt sich nach dem Schließen wieder ab indem es Wärme über den Ventilteller an den Ventilsitz und über den Schaft an die Ventilführung abgibt. Dies geschieht relativ langsam, da ja auch der Zylinderkopf inclusive Ventilsitz und Führung auf Temperatur sind. Der Temperaturunterschied ist relativ gering.
Mit SLS wird das Ventil eben zu stark und zu schnell abgekühlt. Die Wärme die bei der chemischen Nachverbrennung durch die zugeführte Luft entsteht, entfaltet sich nicht am Ventil sondern wandert mit den Abgasen Richtung Kat/ESD. Das führt am Ventil zu ganz schnellen Wechseln von Heiß zu Kalt zu Heiß. Dabei entstehen wahnsinnige Materialspannungen, die nach einiger Zeit zum Ermüdungsbruch des Ventilschaftes führen können.
Als Abhilfe hat Hyosung einen geänderten Zylinderkopf ab ca Bj. 2006 auf den Motoren. Mit zwei zusätzlichen Wasserkanälen werden die Auslassseitigen Ventile thermisch nicht mehr so großen Temperaturunterschieden ausgesetzt, der Kopf im gesamten ist kühler. Zusätzlich sind die Ventilführungen einige wenige mm länger was erstens einen Teil des Ventilschaftes gegen die kalte Luft abschottet und zweitens eine bessere mechanische Führung des Ventils gewährleistet und drittens eine größere Oberfläche zur Wärmeabfuhr dem Ventilschaft zur Verfügung stellt.
Unterm Strich hat das Ventil nicht mehr so extreme Heiß-Kalt-Heiß-Wechsel zu verkraften, was weniger Materialspannung und damit eine höhere Lebensdauer zur Folge hat.
Und Bitteschön, nie wieder eine solche Frage, mir raucht der Schädel
,
Olli