Auch wenn alle Welt von
Batterie spricht, es sind - in diesem Fall -
Akkus. Daher verwende ich auch diesen terminus technicus
Der original verbaute Akku ist ein durchaus edles Teil, dürfte auch nicht aus China stammen wie die meisten der bei HG und Co. erhältlichen Ersatzblöcke. Es lohnt sich also, ihn bei Laune zu halten. Ein Ladegerät ist hilfreich, aber nicht ausschlaggebend, wesentlich wichtiger ist, dass der Akku kühl überwintert, erst recht dann, wenn er permanent am Ladegerät hängen soll. Der Tacho verfügt über eine Stützknopfzelle, die ein Resetten verhindert, sehr zum Leidwesen einiger Zeitgenossen. Tachomanipulation ist auf diese Weise nicht möglich.
Die Frage, was die vier Stufen zu bedeuten haben, kann man am besten der Bedienungsanleitung entnehmen. Dort steht nämlich, dass man mit dem Gerät sowohl Motorrad- als auch Autoakkus mit einer Spannung von 6V oder 12V laden könne. Als Zusatzfunktion gibt's eine Kälteladefunktion obendrauf. Die allerdings ist nur für Autoakkus gedacht und zwar solchen, deren Säuredichte so gering geworden ist, dass man von Zellenspannung nicht mehr sprechen kann (sog. Tiefentladung) oder Akkus, die um den Gefrierpunkt herum geladen werden sollen bzw. müssen. In beiden Fällen ist schonendste Nahrungszufuhr von ausschlaggebender Bedeutung. Einem kurz vor dem Verhungern oder Verdursten stehenden Zeitgenossen darf das lebensnotwendige Gut nämlich auch nicht in Normalportionsgröße verabreicht werden. Entscheidend ist daher der Ladestrom, der dem Akku zugeführt wird, vielmehr dessen "Umfang". Ist der zu groß, entsteht zuviel Wärme. Wärme lässt die Säure kochen, es entsteht Druck im Akku und dann häufig "Bumm", wenn man nicht aufpasst. Daher wird das Kälteprogramm mit einem sehr geringen, oft auch intervallmäßig erzeugten Strom durchgeführt. Auch bei der Tiefentladung wird strenge Diät angewendet. Erst nach dem Aufpäppeln darf - je nach Kapazität - stärker zugefüttert werden. Wann, das entscheidet die Elektronik üblicherweise anhand des Widerstands, der durch die zunehmende Säuredichte entsteht.
Die Stromstärke wird auch passend zur Akkukapazität erzeugt. Moppedakkus haben nicht mehr als 14 Ah (Amperestunden), ihnen die gleiche Menge pro Zeit zur Verfügung zu stellen wie einem 90 Ah Autoakku hieße, sie in kürzester Zeit ins Jenseits zu befördern, umgekehrt würde ein 90 Ah fast ne Woche vor sich hin gähnen, fütterte man ihn mit dem für Moppedakkus bestimmten Umfang. Stell' dir vor, du müsstest einen Elefanten mit Hippgläsern ernähren. Oder eine Maus mit Eimern.
Die letzte Funktion ist die der Erhaltungsladung. Nach Erreichen ausreichender Säuredichte erkennt die Geräteelektronik, dass mit einer noch größeren Dichte nicht zu rechnen ist und schaltet auf einen erheblich schwächeren Ladestrom zurück. Ganz intelligente Geräte fangen mit einer Entladung des Akkus an, um ihn dann anschließend wieder aufzuladen. Entscheidend hierbei ist die Umgebungstemperatur, in welcher das ganze stattfindet. Der größter Fehler ist, den Akku im warmen Stübchen einer Dauerladung - selbst einer schwachen - auszusetzen. Die Akkuentladung ist bei Wärme größer als bei Kälte. Auch Säuremoleküle sind nur Menschen und bewegen sich schneller, wenn sie erwärmt sind
Blöd ist nur, dass jeder Akku - zumal, wenn er aus Bleiplatten besteht - nur eine definierte Anzahl an Ladezyklen hat, bis er das Zeitliche segnet. Monatelanges Dauerladen nagt da schon an der Lebensdauer, außer, es findet entsprechend kühl statt, am besten unterhalb von 10 Grad C. Also lieber einmal aufladen, abklemmen und nach vier Wochen kurz mal gucken, wieviel wieder rein muss. Ist meistens nicht viel
So, ich hoffe, ich war anschaulich genug.
Greets
Lucky