Hey Leute, war gerade dabei das SLS an der GT 650 N zu verschließen, dabei habe ich die Schläuche abgezogen und währenddessen die maschine mal laufen lassen, dabei ist mir aufgefallen, dass dort ständig druck anliegt bzw schwallweise druck ankommt.
Nachdem ich den einen Schlauch des hinteren Zyl abgemacht und einmal das Rohr und dann den Schlauch gleichzeitig zugehalten habe, kam es erst recht zu fehlzündungen im stand ohne gasgeben! Ich verstehe das gerade alles nicht! Ich denke wenn ich das schließe sind die Fehlzündungen weg?! oder gibt es dort eine art Steuerleitung und eine Arbeitsleitung?!
Wenn der Druck aus den Zyl. Köpfen in die Abgasrückführungsventile geführt wird, wie kommt denn dann kalte Luft an die auslasventilschäfte?!
Outlaw
GT 125 R - 41 000 km ohne probleme! Dann hat sich der Tacho verabschiedet...
Der Unterschied zwischen Gut und Großartig, besteht in einem kleinen bisschen mehr Einsatz
An die Antwort wagt sich wohl keiner ran, was? Ich versuch' mal, übers Prinzip dranzukommen, auch, weil ich ein wenig Schwierigkeiten habe, die geschilderten Phänomene eindeutig zuordnen zu können. Schicke voraus, davon auszugehen, dass es bei den Hyos kein geregeltes (also mit einer elektronisch angesteuerten Luftpumpe ausgestattetes), sondern ein ungeregeltes (also nur über den Wechsel zwischen Über- und Unterdruck im Ansaugtrakt "geregeltes") SLS gibt. Letztere sind, weil einfacher konstruiert, eben auch hinsichtlich der zugeführten Luftmenge nicht so präzise wie die geregelten SLS. Obwohl ein geregeltes bei den Hyos grundsätzlich möglich ist durch die vorhandene CPU. Ob sich das SLS bei den Hyos wie bei den modernen Autos etwa 100 Sekunden nach Kaltstart abstellt (weil dann der Kat die erforderliche Betriebstemperatur hat und die Abgas-Reinigung vollständig selbst übernehmen kann), weiß ich auch nicht. Glaube ich aber eher weniger, weil das wohl nur mit einer Luftpumpe realisierbar ist. Ventile öffnen und schließen sich eben immer, wenn sie es jeweils müssen/sollen. Abschalten ist da nicht.
So. Wenn du die SLS-Zylinderanschlüsse (=Verbindungen, wie du sagtest) entfernst, dann den Motor startest, wird unter-/bzw. überdruckangesteuert Luft in die Schläuche gepumpt oder auch nicht. Das geschieht - wie erwähnt - über den jeweilig herrschenden Druckzustand im Ansaugtrakt. Folge: Am Schlauchende ist etwas wahrzunehmen. Gleichzeitig sind die Öffnungen offen, in die die zusätzlich angesaugte SLS-Luft einströmen soll. Blöderweise jetzt mehr als vorher, denn die Öffnung ist ja offen. Das hat zur Folge, dass der Abgastrakt für einen winzigen Moment mit "Fehl"Luft - ich müsste eigentlich sagen: mit Sauerstoff - gefüttert wird, wenn sie garnicht da sein soll. Der Überschuss an Sauerstoff (Überschuss deswegen, weil auch nicht der gesamte pro Arbeitstakt im Brennraum vorhandene "regulär" zugeführte Sauerstoff vollständig verbraucht wird, Reste somit - in unterschiedlichen Quantitäten - sowieso im Abgastrakt landen - außer, man hat ein Super-Zündkerze wie beispielsweise eine BRISK) kann dann zu einer Nachverbrennung winziger, dem eigentlichen Brennvorgang entgangener Spritanteile kurz hinter dem Auslassventil führen und damit zu Verpuffungen (=Fehlzündungen). Ganz schlecht. Das wird deswegen auch durch das SLS im angeschlossenen Zustand durch periodische Schließung eines Zusatzventils, das die Luftzufuhr für einen winzigen Moment unterbindet,verhindert. Erst wenn die SLS-Zufuhröffnungen verschlossen sind, hören die "Fehlzündungen" auf.
Ein- nicht ganz ernstgemeintes, aber anschauliches - Beispiel von "Fehlzündungen" bei fehlendem SLS ist am besten bei alten Motoren zu sehen:
Greets Lucky
in dubio pro "hyo" If you can't fix it with a hammer, it might be an electrical problem.
