Meine GT650 fahr-technisch verbessern?




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Meine GT650 fahr-technisch verbessern?

Beitragvon AargauerComet650 » So 17. Dez 2017, 00:45

Hallo zusammen,

zuerst einmal kurz etwas über mich, da ich neu in diesem Forum bin:
Bin 23 Jahre alt, aus der Schweiz Kanton Aargau (nahe am Rhein:) und hatte vor gut 2 Monaten mich dazu entschlossen, anfangen Moped zu fahren.
In diesem Sinne kann ich mich hier demnach als Laie outen.
Nach wenigen Besichtigungen fand ich meine jetzige 13er GT650er Naked Injektor (Einspritzer) mit knappe 6000km zu einem guten Preis inseriert.
Dieses Moped war günstiger, da der Vorbesitzer einen kleinen Sturz hatte (deswegen auch Kratzer ersichtlich).
Jedoch vom Fahrwerk alles i.O. wie wir Zeuge nach einer Probefahrt wurden.
Der Vorbesitzer hat mir auch den Reparaturbericht der Werkstatt gezeigt, was er nach dem Sturz machen liess, u.a.
- Regler der Lichtmaschine ersetzt (defekt)
- Wasserpumpe ersetzt (defekt)
- Anbei noch den ersten Öl+Ölfilterservice gemacht
- Ölverlust untersucht
- Und manche verkratzte Teile ersetzt

Nach der Übernahme habe ich meine Maschine per Drosselanschlag der Einspritzung drosseln lassen, da ich per Gesetz noch nicht offen fahren darf. Somit ist sie momentan "kastriert".

Nach zwei Wochen und knapp 500 km Fahrt ist sind mir einige Sachen, die mich etwas stören, aufgefallen.
Und zwar geht es in erster Linie um:
- Eher unruhige Gasannahme,
- ruckelnde Fahrweise bei niedrigen Drehzahlen (wobei bei 2-Zylindern einigermassen normal),
- Ausgehen im Stand
- Manchmal zeigt mir der Tacho nichts an und leuchtet nur ohne kmh-Stand / Drehzahlmesser reagiert & leuchtet nicht

Anbei bemerkt weiss ich, dass das Sachen sind, welche in diesem Forum in ähnlicher oder gleicher Hinsicht diskutiert wurden, deswegen möchte ich mich an diesem Punkt auch damit rechtfertigen, dass ich nicht einfach losschiesse, ohne vorher dieses Forum etwas durchströbert zu haben :)
Aber trotzdem stehe ich noch etwas verunsichert da, da ich doch durch vermehrtes Durchströbern mehrere Erfahrungen, Methoden und Theorien mitbekommen habe.
Ausserdem will ich betonen, dass ich weder beruflich mit Mopeds zu tun habe, noch freizeitmässig viel Erfahrung damit habe, daran rumzuschrauben, auch wenn ich von Beruf her Feinmechaniker/Werkzeugmacher (hier: Polymechaniker) bin und mit ein paar Sachen in der Technik umgehen kann.

Ich kann mir vorstellen, dass die meisten meiner genannten Macken miteinander etwas zu tun haben.
Und zwar, dass die ersten drei Punkte wohl wie ich hier vermehrt mitbekommen haben sollte, mit der Drosselklappenpoti- oder damit zusammenhängende Komponenten zu tun haben könnten?
Diese ruckelartige Fahrweise war sowohl vor- wie auch nach dem Drosseln so.
Ein Mechaniker&Tuner, der sich auch mit Hyos auskennt, sagte mir, dass das Moped mit 6000km schon relativ gut eingefahren sein sollte.
Ich muss auch sagen, dass ich das Gefühl hatte, mit Bleifrei 98 Kraftstoff eine etwas ruhigere Fahrweise gespürt zu haben als mit Bleifrei 95 (ist aber Spekulation).
Deswegen dachte ich, dass es sein könnte, dass meine Einspritzdüsen relativ sehr verstopft sein könnten, da die Maschine doch mehr rumstand als gefahren wurde (5600km in knappe 4 Jahren). Und deswegen hatte ich auch den Glauben daran, dass sog. Kraftstoffadditive, welche angeblich zur Beseitigung dessen Problems entwickelt wurden, mir evtl. helfen könnten.
Deshalb befindet sich jetzt in meiner jetzigen Tankfüllung zum 2. Mal knapp 100ml Benzin-Einspritzdüsen-Reiniger-Additive von der Marke STP. Der Hersteller meint, dass die Verbesserung bzw. Veränderung nach 100 km spürbar sein sollte. Es wurde im Prinzip schon etwas besser, aber von Grund auf fühlt es sich doch noch relativ ruckelartig an.
Zumindest immer noch mehr als die 700er 2-Zylindermaschine Yamaha Mt-07, welche ich vor kurzem Probefahren durfte.

Zum Schluss muss ich sagen, dass es mir eingeleuchtet ist, als ich hier vermehrt gelesen habe, dass manche Mopeds ein Aus im Stand erlitten, weil mir das auch 1-2 Mal passierte (ich dachte aber es wäre mein Fehler gewesen).


Meine Fragen nun:
Komme ich nicht drum herum, einen Mopedmech. darum zu bitten, meine Drosselklappenanlage zu untersuchen und evtl. zu korrigieren? (Denn mir fehlen die Werkzeuge und Kompetenz, dies selbst zu machen)
Gibt es hierfür für unsere Mopeds irgendein Serviceintervall dafür? (habe leider kein Werkhandbuch vom Vorbesitzer erhalten)
Kann diese Tatsache die Ursache für Leistungslöcher sein?
Wie lange wäre die Arbeit dafür an unseren Mopeds und evtl. wie teuer würde das kommen, das einstellen zu lassen?
Oder kann die Ursache auch woanders sein und besser mit einem Diagnosegerät abchecken lassen?
Und zuletzt: Warum streikt mein Tacho manchmal (wie beschrieben)?

Ich bedanke mich im Voraus für eure Geduld und Antworten, zumal diese Themen für einige Forum-Kenner hier wahrscheinlich reines (Wiederholung) ist. Aber Erfahrungsbreichte und kompetente Antworten sind mir wichtig.
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Re: Meine GT650 fahr-technisch verbessern?

Beitragvon snowman » Mo 18. Dez 2017, 19:48

Hi,

erstmal ein herzliches Willkommen im Kreise der "Exoten".

Mein GT i hatte das Problem mit dem ausgehen im Stand auch, umso schlimmer je näher die Betriebstemperatur kam. Die Drosselklappenpotis werden zwar oft erwähnt, ich würde aber als letztes danach schauen, weil sie so oft nun mal nicht verstellt sind. In meinem Fall waren es Iridium Kerzen, seit ich die wieder rausgeworfen und durch normale ersetzt habe, klappt auch der Leerlauf wieder richtig.
Das Leerlaufregelventil könnte es auch sein, ist vielleicht aufgrund der geringen Fahrleistung fest gegangen? Aber vorsichtig damit, ich habe meines so lange untersucht, bis es wirklich kaputt war; günstiger Ersatz kam aus dem Autoteilebereich, nicht mal 7 Euro inkl. Versand. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, in meiner GT ist z.B. das Ventil der ST7 drin, nicht das einer GT (Vergleich laut verschiedener Explosionszeichnungen).
An einer GV (glaub ich mal) hier im Forum war auch mal der Schalter defekt, der in zu großer Schräglage (liegt nach Unfall auf dem Boden) die Zündung und / oder die Spritzufuhr unterbricht.
Meine GT ist eine 2010er oder 2011er, mit EZ 2012, und hat in den 5 Jahren jetzt ca. 14000 km zurück gelegt.

Laut den Erfahrungen eines anderen Users hier will ich noch mal drauf hinweisen vorerst lieber die Finger vom Drosselklappenpoti zu lassen, ist das mal verstellt wird es sehr schwierig es wieder richtig hinzubekommen!

Wenn deine GT eine echte 2013er ist, sollte das hintere Federbein etwas besser sein als das der Vorgänger. Mein originales war überdämpft, so dass die GT sich in unebenen Kurven mit dem Hinterrad langsam immer weiter nach außen gehoppelt hat. Abhilfe -> Wilbers Federbein mit ABE.

Falls noch keine Stahlflex Bremsleitungen verbaut sind, so etwas ist auch eine gute Alternative.
Gruß Snowman

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Re: Meine GT650 fahr-technisch verbessern?

Beitragvon AargauerComet650 » Di 19. Dez 2017, 22:19

Hi und zu erst einmal danke für deine Antwort.

Da hast du mir schon etwas ins Gewissen geredet, dass ich eher letzteres an den Drosselpoti denken soll.
Mittlerweile habe ich auch eine neue Auffassung über den Stand dieser Dinge.

Ein Fachmann hat mir gesagt, dem ich zustimme, dass man sich zuerst einmal um die anderen Dinge, welche eine beachtliche Rolle bei diesem Systemkreislauf und welche einen andauernden Serviceintervall benötigen, kümmern soll. Erstmal alles überprüfen, dann weiss man ob auswechseln / nicht, vorsichtshalber dürften ja auch schon kurz vor dem Erreichen des Serviceintervalls die Teile ausgewechselt werden, beim Erreichen dann sowieso.
Werde mich demnach auch mal um die Zündkerzen und den Luftfilter kümmern, die könnten schon einiges bewegen.

Mir leuchtet jetzt auch was anderes ein: Hab mitbekommen, dass wenn vorallem bei Einspritzern die Batterie nicht spielfrei an der Pole hängt, dies die Spannung, somit die Elektronik und somit die Einspritzung beeinflusst (was auch sinn macht) - und genau dieses Problem wurde bei mir auch ersichtlich, dass bei Kontrolle die Klemmen etwas lose an den Polen waren. Deshalb sehen die Polklemmen jetzt auch etwas ,angegriffen' aus..
Ich hoffe nur, dass dadurch nicht irgendwie die Elektronik sehr negativ beeinflusst wurde.. denn wie angekündigt ist ja mein Tacho schon manchmal am Spinnen..

Ach ja und wollte noch anmerken, dass die Yamaha Mt7 und evtl. änhliche 2Zylinder Mops evtl. generell runder laufen könnten als unsere, da sie parallel Reihenmotoren sind.. Ausserdem war die Mt7 mit Bj2017 und keine 10000kms wahrscheinlich noch gut drauf

Da du noch die Zündkerzen angesprochen hast, dürfte ich wissen:
- Ob das (zumind. in Bezug zu unseren Mopeds) wirklich bebzgl. des Fahrverhaltens, Haltbarkeit, Spriteinsparung
einen Einfluss hat im Unterschied von normalen Zündkerzen zu Iridium? Man sagt ja bei Iridium weniger Vibrationen, bessere Gasannahme usw. Und ich weiss leider nicht, welche bei mir noch verbaut sind.
- Und hast du einen Dauerluftfilter (K&N / BMC)? Empfehlenswert oder eher flop?

MfG
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Re: Meine GT650 fahr-technisch verbessern?

Beitragvon snowman » Mi 20. Dez 2017, 11:23

Hi,

ja, ich habe einen BMC Dauerluftfilter drin, aufgrund guter Erfahrungen im KFZ Bereich mit so etwas. Aber da musst du sehr gut aufpassen, denn die ersten BMC Luftfilter passen aufgrund fehlerhafter Herstellung nicht! Deswegen habe ich meinen ja so günstig gebraucht bekommen, er passte einfach nicht. BMC hat mir dann einen neuen geschickt, der auch nicht passte, und erst nach einer Weile haben die wohl bemerkt dass der Fehler tatsächlich bei ihnen liegt, und mir noch einen geschickt. Der passte zwar auch nicht 100%, aber zumindest soweit, das es funktioniert.

Und wegen den Iridium Kerzen gibt es hier im Forum einiges zu lesen, meine Kurzfassung dazu ist, dass sie wohl bei den Gaser Varianten Vorteile bringen, bei den Einspritzern aber mit Vorsicht zu genießen sind (so auch meine Erfahrungen).

Die Elektrik- / Kontaktprobleme werden auch öfter genannt, sie treten an meinem Moped eher derart auf dass der Anlasser manchmal bisserl schwachbrüstig ist. Bisher klappte der Startversuch letztendlich aber doch immer (sogar immer noch mit ersten Batterie), so dass ich bisher noch nicht genauer danach geguckt habe. Deine Probleme mit der Tachoeinheit könnten aber vielleicht daher rühren?

Und auch die Erwähnung des Unterschieds zwischen V und Reihenmotor macht Sinn. Sollte zwar durch Ausgleichswellen weniger stark auftreten, aber auch da gibt's Qualitätsunterschiede. Und es gibt sogar Reihenzweizylinder mit dem Versatz von V Motoren, um den einzigartigen Sound hinzubekommen. Aber fahr mal ne ~2012er KTM Duke, wenn die dann ruhiger läuft als unsre GTs, dann stimmt was nicht.
Gruß Snowman

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Re: Meine GT650 fahr-technisch verbessern?

Beitragvon AargauerComet650 » So 18. Feb 2018, 10:35

Danke nachträglich noch für deine Antworten :thumbu:

Weisst du wohl auch, welche Maschinen das sind sind mit dem parallelversatz? :mrgreen:
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Re: Meine GT650 fahr-technisch verbessern?

Beitragvon snowman » Mo 19. Feb 2018, 07:30

Hi,

auf Anhieb zumindest mal die Triumph Zweizylinder wie sie in den "Retro" Modellen drin sind. Also Bobber, Scrambler, zumindest bin ich da ziemlich sicher. Es gibt wohl noch mehr, aber ich weiß es nicht auswendig.
Gruß Snowman

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