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[Laker]

Hallo zusammen,

Ich habe folgendes Problem mit meiner GT 650N Vergaser. Beim Fahren Ende letzter Saison ist die Maschine plötzlich nicht mehr angesprungen. Die Batterie war leer. Nach erfolgreichen Laden lief das Motorrad wieder tadellos.
Demnach kann das ganze nur mit der Lichtmaschine zusammenhängen oder? Wie sieht´s aus mit Sicherungen? Wie kann ich feststellen, ob ich nur Stator oder Rotor oder beides tauschen muss? Oder hat das Problem vielleicht eine andere Ursache?

Will bei der Geschihcte möglichst meinen Händler umgehen, weil der mir aus allem eine 600€ Rechnung macht.
Ich bin über jegliche Anregungen und Tips glücklich.

Grüße

[Alex81]

so viel ich weiß und mich recht entsinne, soll beim laufendem motor so ca. 13V bei der batterie ankommen + etwas streuung.
sollten da nur 11V oder gar weniger ankommen dann solltest du auf die suche gehen ob alle kabel io. sind und zum schluß kann es natürlich die lima sein, quasie die teuerste variante.
sollte es nicht der fall sein und es kommt genug strom an, dann hast du noch irgend einen verbraucher der klamm heimlich den strom zieht. es kann kabelbruch, irgendeine steckerverbindung, relais oder schalter sein der selber innen oder die kontakte von außen oxidiert sind und einen kurzen verursachen. eventuell irgenwo etwas wasser welches das gleiche verursacht.

[lucky cruiser]

Hallo zusammen,

Ich habe folgendes Problem mit meiner GT 650N Vergaser. Beim Fahren Ende letzter Saison ist die Maschine plötzlich nicht mehr angesprungen. Die Batterie war leer. Nach erfolgreichen Laden lief das Motorrad wieder tadellos.
Demnach kann das ganze nur mit der Lichtmaschine zusammenhängen oder? (...)

Mitnichten. Zwar gibt man immer gerne der Lichtmaschine die Schuld, wenn der Akku (ich verwende den präzisen Begriff für den Stromspeicher. Eine Batterie ist eigentlich etwas anderes ...) nicht mehr den Strom gibt, den der Anlasser braucht, aber oft sind andere Ursachen der Schlüssel zum Desaster.

Der einfachste Test, die Stromabgabe des Alternators (vulgo: Lichtmaschine) zu testen, besteht darin, bei laufendem Motor (Standgas) das Pluskabel vom Akku zu lösen. Ist die Lima defekt, wird der Zündstrom aus dem Akku entnommen. Ist der nur "halbvoll" oder noch "leerer", geht der Motor aus. DOCH VORSICHT! Dieser Test ist sehr gefährlich, weil das Abklemmen des Akkus bei laufendem Motor die Gleichrichter der Lichtmaschine ruinieren kann. Also nicht wirklich zu empfehlen, wenn man sich nicht zuvor schon sehr sicher ist, dass der Fehler bei der Lima zu suchen ist.

Was man machen kann, ist, die Spannung des Akkus vor und nach einer durchschnittlichen Stadt-Land-Fluss-Fahrt zu messen. 20 km dürften ausreichen. Die durchgefahren, entspricht das einer mittleren Fahrtzeit = Ladezeit von zwanzig Minuten. Setzt man den - geschätzten - Leistungswert 300 Watt (W) an, den die Lima erzeugt, ergibt sich bei einer Spannung von 12 Volt (V) ein Strom von 25 Ampere (A). Das ist zwar nur ein Bruchteil des Stroms, den eine Auto-Lima erzeugen kann, aber immer noch eine beachtliche Menge, die da in den Akku gedrückt wird, vor allem, wenn man die 0,8 A aus dem Ladegerät dagegen hält und die Stunden, die das Ding braucht, einem tiefentladenen Akku damit wieder zu voller Blüte zu verhelfen. Aus dem Vorher-Nachher-Vergleich lässt sich ableiten, ob die Lima überhaupt Strom an den Akku abgegeben hat. Betonung auf "ob", nicht "wieviel". Sofern die Ruhespannung des Akkus größer ist als vorher (14,5 V werden nicht überschritten), ist alles bestens. Gleiche Höhe bereitet noch keinen ernsten Grund zur Sorge, tiefere als vorher dagegen schon. Einen wirklichen Aussagewert - bezogen auf die Funktionalität der Lima - hat aber auch das nicht. Denn der Akku könnte gealtert, greise oder schon im Jenseits sein. Ein solches Teil nimmt nur noch höchst ungern Strom an. Wann sie um wieviel verschleißen, hängt davon ab, wie oft und - viel wichtiger - wie schnell sie jeweils geladen wurden. Und aus welchem Spannungskeller. Immer von ganz unten nach ganz oben in rascher Zeit finden Akkus garnicht gut. Das ist auch der Grund, warum man zu Beginn der Saison mit frisch und schonend geladenem Akku fahren sollte.

Präzise lässt sich der Akkuzustand im Amateurbereich ohnehin nur mit dem Säureheber feststellen. Damit kann man auch einen Zellenkurzschluss, gleichbedeutend mit Akkutod, ermitteln bzw. ausschließen. Und anhand der Säuredichte feststellen, wieviel Strom "drinsteckt". Lässt sich jedoch nur noch bei antiquierten Speichern anwenden. Die meisten haben eine säuregetränkte Glasfasermatte drin. Zieh mal mit einem Strohhalm Wasser aus 'nem Schwamm ...

Ist der Akku dagegen in Ordnung und seine Ruhespannung kleiner als vor der Ladezeit, muss der Ladestrom der Lima gemessen werden. Das ist allerdings nicht so einfach, da Strom nur unter Last gemessen wird. Will heißen, Lima freilegen, Motor an, Verbraucher an. Viele sind's bei einem Mopped nicht. Scheinwerfer im Wesentlichen. Wer einen 12V-Kaffeeautomaten hat, her und ran damit. Drehzahl um die 2000. Wer jetzt noch ein Prüfgerät hat, mit dem Ströme von 20 A plus x gemessen werden können, darf mal an die Magnetspule der Lima ran. Haben die meisten Amateure aber nicht. Daher sollte die Lima immer in einer Werkstatt überprüft werden.

Für den Anfang hilft eine Investition in einen neuen Akku. In dem steckt man zwar auch genausowenig drin wie in einem gebrauchten, aber die Chance auf störungsfreien Betrieb im Anschluss ist doch erheblich größer

Nachklapp:
Wer hinsichtlich des Akkus Experimente mit irgendwelchen ShingShang-Produkten scheut oder satt ist (selbst Varta und Banner lassen inzwischen in der Volksrepublik fertigen), wende sich zu Yuasa. Dort produzierte Energiespeicher kosten zwar rund das Doppelte eines StiNo-Akkus, verfügen aber über bessere "Kaltstrom"-Eigenschaften. Wer's ganz dick mag, ist mit einem Lithium-Ionen-Pack gut bedient. Für den allerdings fünffachen Preis ...

Greets
Lucky