Drosselklappen synchronisieren




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Drosselklappen synchronisieren

Beitragvon wavelow » Mo 22. Aug 2016, 18:08

Hat jemand bei seiner Hyo schon mal die Drosselklappen synchronisiert? Speziell EFI Version, also Einspritzermotoren.
Ich habe ja an der Stellschraube herumgespielt um Änderungen festzustellen in Bezug auf das "Leerlauf geht sie aus" Problem. Wobei ich festgestellt hatte, dass der Motor nun viel ruhiger anläuft beim Gas geben. Ich konnte im Standgas durch die Garage rollen ohne Bocksprünge. Bis dann halt wieder das "Ausgehproblem" zugeschlagen hatte.

Aber die Drosselklappeneinstellung hat wohl sehr viel mit einem ruhigen, ruckelfreien Motorlauf zu tun. Ob die bei Hyo ab Werk wirklich penibel eingestellt werden sei mal dahingestellt. Kontrolle ist immer besser als Vertrauen und da ich nun eh dran gedreht habe, muss ich das also mal machen.
Synchronuhren sind geordert und am Donnerstag will ich da mal rangehen.

Frage: Ziehe ich die beiden Unterdruckschläuche einfach ab und die Messuhren stattdessen ran? Oder müssen die Uhren zwischen die Schläuche damit die ECU weiter Unterdruckwerte bekommt? Oder ist das egal?

Ich habe hier eine Anleitung gefunden die das ganz gut erklärt. Ist zwar eine Suzuki DL 1000 V-Strom aber die Ansaugbrücke ist nahezu die selbe wie bei unseren Hyos.
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Re: Drosselklappen synchronisieren

Beitragvon punish » Sa 3. Sep 2016, 17:59

Könntest Du auch ne Anleitung für die Hyo machen?
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Re: Drosselklappen synchronisieren

Beitragvon wavelow » Sa 3. Sep 2016, 18:57

Könntest Du auch ne Anleitung für die Hyo machen?

Ähm... Theoretisch ja, praktisch bin ich mit der Arbeit durch. Grad heute nochmal endgültig eingestellt und mit "superfest" Schraubensicherung diese blöde Einstellschraube gesichert.

Zunächst mal habe ich sehr gute Meßuhren bestellt. Von Memo. Ein wenig teurer als das Zeug von Tante Louise aber dafür vernünftige Qualität. Kosten ca. 25 Euro mehr als die Uhren bei der Tante.



Prinzipiell funktioniert es ansonten genauso wie der gute Mann es bei seiner V-Strom macht. Wir haben nahezu die selbe Ansaugbrücke.
Wenn man zwischen den Zylindern auf die Ansaugbrücke schaut sieht man zwei Anschlußstutzen die mit schwarzen Gummikappen verschlossen sind. Mit einer kleinen Klemme drumrum, damit die nicht abrutschen. Das sind die Anschlüsse für die Meßuhren für einen ca. 6mm Schlauch.

Die beiden Messanschlüsse sind sehr blöd zu erreichen. Darum habe ich mir 2 Schläuche bis zur Sitzbank gelegt und die dort verschliessbar gemacht. So kann ich immer diese Messung machen ohne alles zu zerlegen oder mich abzuquälen.

Die Meßuhren anschliessen, Dämpfung der Uhren erstmal auf ziemlich dicht drehen, damit einem die Meßwerke nicht um die Ohren fliegen beim anklemmen. Warmen Motor im Standgas laufen lassen und die Dämpfung der Messuhren vorsichtig aufdrehen bis die Zeiger grad nicht mehr zappeln. Bisschen Gas geben um die Klappen in den Zustand zu bringen in dem sie sind wenn man das Gas loslässt.

Im Standgas müssten beiden Uhren nun den selben Wert anzeigen. Bei mir sind es so um die -0.3bar gewesen.
Falls die Werte nicht gleich sind die Einstellschraube auf der rechten Seite am hinteren Zylinder drehen. Da wo die Verbindungsstange rüber geht zum ersten Zylinder, wo wiederum der Gaszug dran hängt. Diese Verbindungsstange öffnet einfach nur die hintere Drosseklappe simultan mit der ersten Klappe. Sollte sie zumindest.
Die Schraube hat unten und oben eine kleine Feder gegen verstellen. Das ist das Ding welches man drehen muss. Dadurch wird die Klappe im zweiten Zylinder an die Klappe des ersten Zylinders angepasst, also synchronisiert.

Nun dreht man die Schraube halt so lange in die Richtung in die man muss - sieht man ja an den Messuhren. Und solange bis man annähernd die selben Werte erreicht hat.
Ab und zu mal Gas geben, wieder kontrollieren. Ganz supergenau wird das nie aber man wird erstaunt sein wie weit die Werte voneinander abweichen wenn man das mal kontrolliert.
Da ist auch viel Zeug welches im Laufe der Zeit einfach ausgeschlagen ist. Der Stellhebel, die Verbindungsstange mit den Kugelköpfen usw. Jedes kleinste Spiel in diesen Teilen überträgt sich auf den Messwert. Auch die Luft die durch den Schlauch zu den Zylindern geht. Von daher wird man nie 1000% Gleichheit erreichen.
Als Gegenkontrolle kann man die beiden Uhren mal jeweils am anderen Zylinder anschliessen. Bei mir waren die aber genau gleich. Die Qualität der Memo Uhren scheint sehr OK.

Wenn man fertig ist, wird man einen viel gleichmässigeren Leerlauf feststellen und beim Gasgeben ebenfalls eine viel ruhigere Reaktion feststellen. Die Maschine dreht hoch wie eine Nähmaschine. Um dann wieder in einen gesund brabbelnden Leerlauf zu fallen. Das sollte auch die Lastwechselreaktionen und das bockige Springen bei niedrigen Drehzahlen deutlich reduzieren.
Ich kann jedenfalls mit Leerlaufdrehzahl im ersten Gang herumfahren, da bockt nichts und springt nichts mehr.

Sehr wichtig ist diese Einstellschraube unbedingt zu sichern! Die verstellt sich sonst nach ein paar KM garantiert wieder. Schraubensicherung also vorher besorgen.
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Re: Drosselklappen synchronisieren

Beitragvon punish » So 4. Sep 2016, 11:19

Super, danke. Vielleicht könnten die Moderatoren einen Thread erstellen, wo man diese Anleitungen sammmelt und sie alle beisammen hat für alle, die die Fragen haben.
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Re: Drosselklappen synchronisieren

Beitragvon Berni » Mo 5. Sep 2016, 14:14

punish hat geschrieben:Super, danke. Vielleicht könnten die Moderatoren einen Thread erstellen, wo man diese Anleitungen sammmelt und sie alle beisammen hat für alle, die die Fragen haben.


Ich habe diesen sehr erhaltenswerten Beitrag in die FAQ kopiert.

Vielen Dank an wavelow
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