Die Anrede geht zwar nur an einen, die eigentliche Frage jedoch offenbar an jedermann
Zumindest ist es in D-Land - im Gegensatz zu Frankreich (wo wir aber nicht sind) - nicht üblich, einen (!) anderen in der dritten Person anzureden. Das "eure" wurde also nicht unabsichtlich klein geschrieben. Das ermutigt mich, zur Antwort beizutragen.
Während Frankreich das Stereotyp des "l'amour et plaisier" anhaftet, so gilt D-Land als Land der "Dichter und Denker". Meinen jedenfalls noch viele. Ob das der Grund ist, der den Freundlichen bewog, den Dichtring zusätzlich mit Dichtpaste zu versehen, kann man fast vermuten, doch glauben kann ich's nicht. Wahrscheinlicher scheint mir die Not die Antriebsfeder fürs dichtende Werk gewesen zu sein. Not in Gestalt von fehlendem neuen O-Ring dichterischer Qualität. Denn auch das Dichten erschöpft, macht nachgerade platt (weiß jeder, der's mal versucht hat
) sodass eine Göttergabe erforderlich ist, um den Kuss des Deckels mit dem Gegenstück wieder zu einem vollkommenen zu machen. An andere Möglichkeiten, etwa nicht aufgearbeitete traumatische Erlebnisse (Deckel dichtete trotz neuen Dichterrings nicht weil mglw. von Haus aus nicht ganz dicht) kann man auch denken. Vielleicht verkauft der Freundliche aber auch nebenbei Versicherungen, denen ja die Sicherheit immer ziemlich wichtig ist, was ihn in Erfüllung dieses Anspruchs auch zu übersorgsamem Verhalten zwang. Oder er ist Buddhist im dritten Quartal auf der Suche nach Vollkommenheit im siebten Chakra.
Wie dem auch immer sei: Erforderlich ist es nicht. Aber es ist halt generell sicherer, über das Verhüterli noch ein zweites zu ziehen. Derlei Vorsorge würde ich jedoch erst in Erwägung ziehen, wenn eines allein den - zum Beispiel - Vaterschaftstest nicht verhindern konnte
Geschrieben im Karneval, also nicht ganz ernst nehmen. Die Kernaussage dürfte aber trotzdem klar geworden sein, denke ich mal.
Alaaf.