Re: Video: Hyosung GT 125 Anlasser dreht nicht wenn Motor ka
von lucky cruiser » Fr 5. Aug 2016, 23:07
Hömma, wenn du möchtest, dass andere ein bisschen auf deinem Problem rumdenken, dann solltest du auch Dinge in Frage stellen lassen, von denen du meinst, sie richtig gemacht zu haben. Es läuft nicht alles auf den Akku hinaus, aber mit ihm fängt die Fehlersuche an. Und wenn ich lese, wie du ihn geladen hast und was du "mehrere" Stunden später "mit Messgerät" festgestellt hast, setzt meine Analyse erst recht beim Akku an. Wobei mir völlig humpe ist, ob du ihn bei Tante Louise oder Onkel Prollo oder sonstwo besorgt hast. Neu ist neu. Und wenn dein Ladegerät so hochwertig wie intelligent ist (und eines ist, das mit einer für kleine Akkukapazitäten geeigneten niedrigen Ladespannung arbeitet), hätte es a) keines Schongangs bedurft (der ist eh nur für tiefentladende Akkus gedacht) und der Knecht hätte b) von selber in selbigen geschaltet, sobald der maximal mögliche Input erreicht wurde. Deswegen dürfen die sich ja auch mit der Eigenschaft "intelligent" schmücken. Vorher checkt das Ladegerät noch eine ganze Weile, ob die Akkuspannung absackt, wenn die Stromzufuhr von ihm abgestellt wird. Der ganze Erstladungsvorgang kann u.U. schon mal eine Nacht und einen halben Tag lang dauern. Soviel zum Thema "mehrere Stunden".
Dass ich so beharrlich auf dem Akku herumreite, hat einen einfachen, mit obigem in Zusammenhang stehenden, Grund. Ich hab keine Ahnung, wie hoch die Leistung des Anlassers einer 125er sein muss, um den Motor in Schwung zu setzen, doch 250 Watt dürfte ein realistischer Schätzwert sein. Nehmen wir an, dein Akku ist voll geladen. Dann müsste eine Spannung von 13,8 V anliegen. 250 W benötigen bei einer Spannung von 13,8 V 18 Ampere Strom. Zum Vergleich: Deine Waschmaschine benötigt 10 A, wenn sie heizt. Bei nur 12 V Akkuspannung sind es sogar 21 A, die der Anlasser aus dem Akku zieht. Steht diese Menge nicht zur Verfügung, fühlt sich schon mal das Anlasserrelais nur bedingt dazu aufgerufen, Strom zum Anlasser zu leiten. Irgendwann, wenn genügend lange bei ihm angeklopft wurde, tut es dir den Gefallen. Das gleiche gilt für den Anlasser selber. Deswegen ist es so besonders wichtig zu wissen, ob der Akku tatsächlich voll ist. Was ich angesichts der von dir beschriebenen Lademethode leicht in Zweifel ziehe.
Doch nehmen wir mal an, dass der Akku tatsächlich voll geladen ist. Die 18 A Strom müssen sauber zum Verbraucher geleitet werden. Und der muss in der Lage sein, etwas damit anfangen zu können. Genaugenommen ein Magnetfeld induzieren. Du hast schon unter Umgehung des Anlasserrelais einen Bypass vom Akku zum Anlasser gelegt und anschließend keine Veränderung des Startverhaltens festgestellt. Was ist mit dem Schaltstrom zum Anlasserrelais? Kann der ordentlich fließen? Und was ist mit dem Anlasser selber? Hat der nicht nur einen ordentlichen Stromanschluss, sondern auch eine ordentliche Masseverbindung? Wie sieht sein Innenleben aus? Defekte Kollektoren wirken sich auch ungünstig auf die Drehfreude eines E-Motors aus, insbesondere, wenn sie echte Arbeit bewirken sollen, worunter auch ein Kaltstart fällt. Einen warmen Motor kannst du auch von Hand anwerfen, wenn's dafür ne Kurbel gäbe.
Zuletzt geändert von lucky cruiser am Fr 5. Aug 2016, 23:25, insgesamt 2-mal geändert.
in dubio pro "hyo"
If you can't fix it with a hammer, it might be an electrical problem.