Hallo,
ja, auf Veränderungen vom Vergaser reagiert das Motörchen ziemlich sensibel.
Übrigens auch auf falsches Ventilspiel.
Richtigerweise gehören, wie Du sagtest, vorn Nadeldüse O-5, hinten O-4 rein. Da hat sich über die Jahre, laut Ersatzteilliste, nichts geändert. Nur die Hauptdüsen sind größer geworden.
Da bei jemandem, auch hier vertreten (gewesen?), O-4 und O-3 verbaut ist, habe ich bei Hyosung mal angefragt.
Nach deren Auskunft ist das aber egal, da ich erwähnte, daß das eine Bestückung aus der 250er sei.
Aber deine ist ja mal gelaufen?
Beim Zerlegen achte auch darauf, daß vorn und hinten verschiedene Düsennadeln und Hauptdüsen verbaut sind (sein sollten).
Falls du den Schwimmerstand prüfst, der gehört entgegen der Anleitung auf 7mm eingestellt, nicht auf 17mm.
Mit 17mm drücken die Vergaserdeckel das Schwimmernadelventil zu, es kommt kein Sprit mehr in die Schwimmerkammern.
Den Benzinstand kannst du dann überprüfen, indem du einen durchsichtigen Schlauch auf die Ablaßnippel steckst und hoch hältst.
Wenn du die Schrauben aufdrehst, sollte das Benzin bis zu den Markierungen +/- 1mm auf den Schwimmerkammerdeckeln steigen, bei beiden aber gleich.
Idealerweise mit laufendem Motor, damit Benzin nachgefördert wird und abgeklemmtem Verbindungsschlauch zwischen den Schwimmerkammern, falls du Vergaser mit Beschleunigerpumpe hast,
wovon ich aber ausgehe. (Meine sind ohne, hätte ich aber gern).
Die Leerlaufgemischregulierschrauben hast du so wieder eingeschraubt, wie sie vorher waren? Das kriegt man sonst nie wieder optimal hin. Ich jedenfalls nicht
Die Verdichtung ist nicht so super hammerwichtig, muß also nicht zwingend zwischen 11 und 13 bar sein. Klar, da hat sie dann gute Leistung.
Meine aber hat vorn 8,5bar und hinten 9,5bar.
Damit läuft sie zuverlässig 100- 105km/h, auch wenn's bis dahin dauert, wenn 1, 2 Autos vor fahren auch schneller.
Blöd ist nur, daß sie ab dem vierten Gang nicht mehr willig ausdreht.
Ich fahre übrigens (auch deswegen) ein 15er Ritzel.
Übermaßkolben und -zylinder gibt es meines Wissens nach nicht, auch wenn in der Anleitung Übermaßringe gezeigt sind.
Wenn man sich aber mal die Laufleistung mancher Maschinen anschaut, verschleißt da bei angebrachter Behandlung nicht viel.
Ich habe hier einige Kolben vermessen (irgendwo hier ist auch ein Bild) und das kleinste Maß war 6/100mm unter Nennmaß, also quasi nichts bei Laufleistungen +20000km.
Zumal das Verschleißmaß bei 0,1mm liegt.
Solltest du also deinen Motor wirklich zerlegen, dann schau dir die Kolben an. Sind die bis auf/ unter den Ölabstreifring braun, mach neue Ringe rein und gut.
Außer, es zeigen sich auch Längsriefen, dann pfeift's da vorbei und die sind hin.
Gleiches bei den Zylindern. Irgendwie schräg gegens Licht gehalten sollten eigentlich noch Honspuren zu sehen sein. Längsriefen sind tötlich.
Die Krux mit gebrauchten (eingelaufenen) Zylindern und neuen Ringen ist, daß die Ringe ewig brauchen, sich einzulaufen, da dort ja nix mehr schleift.
Also nachhonen.
Sind die Kolben nur bis zum ersten Ring braun, vielleicht ein bißchen bis zum zweiten, sollte man nachdenken, ob neue Ringe und der verbundene Aufwand überhaupt Sinn machen.
Dann dichten die ja noch gut ab.
Ich habe mir, spaßens- und interessehalber, am 31.12. neue Kolben mit Ringen aus Korea bestellt. Die sind auch am 5.01. in Deutschland gelandet, seitdem aber verschollen (verzollen?
)
Da kann ich also erst was sagen, wenn ich die (eingebaut) habe.
Das Ventilspiel stelle meiner Erfahrung nach eher an der oberen als an der unteren Grenze ein.
Ein paar Hundertstel zuviel wird man leistungsmäßig kaum merken, bei zuwenig allerdings folgt Leistungsmagel bis zum Ausgehen, wenn der Motor warm ist. Dann springt der auch nicht/schwer wieder an bis er abgekühlt ist.
Viele Grüße
Uwe
Sparsam. Nicht spaßarm.