Hyosung Analyse - Pro und Contra




Allgemeine Fragen und Antworten rund um Hyosung.

Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon Schleifstein » Do 5. Apr 2012, 14:28

Was ich klar als Negativpunkt bei unseren Maschinen ansehe ist die augenscheinliche Qualität. Wirft man einen Blick auf andere Maschinen sieht man schnell dass Hyosung noch nicht das optische Niveau der anderen Hersteller erreicht hat. Mit der aktuellen Generation wurde zwar ein Schritt voran gemacht, aber die Konstruktion der Vollverkleidung ist bsw. immer noch zweitklassig.


Das soll aber auch mein einziger negativer Kritikpunkt sein, denn was ihnen an optischem Schliff fehlt machen sie mit bewehrter Technik wieder wett. Durch die neuen Bremsen und die überarbeiteten Einspritzanlagen sind die Motorräder wieder auf einer Höhe mit der Konkurrenz. Den Vergleich mit Motorrädern anderer Preisklassen erspare ich mir mal, aber gegenüber einer Gladius oder Monster sind die Unterschiede einfach zu gering als das sie Gewicht hätten.

Kauft man sich heutzutage eine Hyosung, dann kann man sich draufsetzten und einfach losfahren, was will man da mehr von seinem Motorrad? Verlangt es einem nach mehr Komfort oder Leistung, dann muss man halt Umsteigen, und zwar nicht auf eine andere Marke, sondern auf eine andere Preisklasse, denn Ducati, Suzuki, Kawasaki und Co. bieten hier für das gleiche Geld auch nicht mehr.

Was für mich viel interessanter ist, ist das finanzielle Potential unserer Motorräder. Im Vergleich zwischen einer GT 650 R und einer ER-6f liegt der Preisunterschied schon mal bei bummelig 1500 Euro. Steck mal 1500 Euro in die GT und du hast ein Motorrad ohne Gleichen vor dir, Volleinstellbares Fahrwerk von Wilbers, progressive Gabelfedern, ein neuer ESD und eine Lackierung nach deinem Gefallen. Das sind meiner Meinung nach schon ziemlich starke Argumente für eine Hyosung.

Bleiben letztlich noch die Sünden der Vergangenheit und da hilft auch kein Schönreden. Die alten Maschinen waren einfach fehlerhaft konstruiert. Wer das nicht weiß schießt sich beim Kauf selbst ins Knie und wird nach dem Motorschaden keinerlei Sympathiepunkte für Hyosung übrig haben. Hyosung hat damals seinen Teil dazu beigetragen um das Problem aus der Welt zu schaffen und eines schönen Tages wird auch die letzte Hyosung mit SLS aus dem Altbestand verschwunden sein. Seitdem es nicht mehr Teil der neuen Generation ist sollten wir langsam drüber hinweg kommen.


Gruß Jan
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Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon harryschma » Do 5. Apr 2012, 21:06

@schleifstein, genau so sehe ich das auch :thumbu: ist doch klar das premium Bikes über 10000€ besser in der Ausstattung und Verarbeitung sind. Mit Wilbersfahrwerk und guter Bereifung sind die Hyos sehr flink zu bewegen. Was mir nicht so gefällt sind die enorm schweren Räder und vorne wäre auch eine breitere Felge 3,5 Zoll wünschenswert. Da könnte man dann mit einem 120/70er auch noch ein besseres Fahrverhalten erreichen. lg Harry :moped:
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Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon wolle3005 » So 8. Apr 2012, 02:08

Da ist ja echt ne richtige Diskussion entstanden. Aber zur Sache:

Meine Gt650S lief bis jetzt wie ein Uhrwerk. Habe schon mehrere Touren mit Sozia ( meine Holde) gemacht. Dabei bis zu 1500 Km in 4 Tagen gefahren. Hier hat sich meine Zicke ( die Gt650S) immer als zuverlässig erwiesen. Bis jetzt 13 tsd. Km in 2,5 Jahren Gesamtleistung in 3,5 Jahren 16tsd. Km.

Und doch ist die Verarbeitung einfach, gelinde gesagt, anders, als bei einer z.B. Honda. Ich habe schon Roststellen nachgebessert, die Bremspumpe hinten aufgearbeitet. und Kleinigkeiten beim Händler auf Garantie ausbessern lassen. O.K. viel Eigenarbeit aber machbar. Damit wächst mir mein Moped aber auch etwas ans Herz Auch die Bremsschläuche weichen bei den Inspektionen den Stahlflexleitungen. Das sind aber auch Maßnahmen, die man bei "hochwertigeren" Mopeten machen lässt.

In Testberichten werden dann auch Dinge kritisiert, welche genau so bei der etablierten Konkurenz zu finden sind.

Zum Vergleich kann ich jederzeit die Suzuki GSX 600 F meiner Frau, bis diesen Monat nur Sozia bei mir, heranziehen. Und?? so schlecht ist die Hyosung gar nicht!! Aber Peterle möchte ich in einem Punkt recht geben. Verkaufen kann man die Hyo nur gegen "kleines" Geld. D.h. die Wertstabilität ist schon gering.

Und hier allen Unkenrufen zum Trotz: Ich liebe meine Hyo-Zicke. Und ein wenig Pflege muss halt sein, egal bei welchem Moped :moped: :heuldoch: :dance: :win:
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Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon GT Fan » Mi 11. Apr 2012, 22:19

wolle3005 hat geschrieben:Aber Peterle möchte ich in einem Punkt recht geben. Verkaufen kann man die Hyo nur gegen "kleines" Geld. D.h. die Wertstabilität ist schon gering.

Man muss dazu auch berücksichtigen, wie hoch der Einstiegspreis ist. Wenn ich mir für 5000 Euro eine neue GT 650 kaufe und diese nach 3 Jahren für vielleicht nur noch 2500 Euro verkaufe, habe ich 2500 Euro Verlust gemacht. Kaufe ich mir beispielsweise eine neue Kawa ZX 6R für 12000 Euro, bekomme ich nach 3 Jahren wahrscheinlich keine 9500 Euro mehr dafür. Es sind vielleicht eher 8000 Euro, auch wenn aktuell 2009er Kawas für unter 6000 Euro bei Mobile zum Verkauf stehen. Die günstigste GT 650 Naked aus 2009 wird übrigens für 3480 Euro angeboten.

Prozentual mag der Verlust der Hyosung zwar höher sein als bei anderen Mopeds, aber bei einem niedrigen Kaufpreis ist dies eben nicht so gravierend. :heuldoch:
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Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon lucky cruiser » Mi 11. Apr 2012, 22:36

Fazit: Schwund ist immer.

Was ich nicht verstehe, ist, warum manche auf die Idee kommen, zu glauben, mit etwas, was wenig gekostet hat, Geld machen zu können. Zumal es sich um eine reine Liebhaberei handelt.
Eine Hyosung ist - man mag es gerne hören oder auch nicht - ein reines Verbrauchsgut mit einem unterschiedlich hohen ideellen Wert. Selbst wenn ich 10.000 Euro in meine ST stecke, wird aus ihr noch lange keine Harley oder Victory. Hätte ich eine Harley oder Victory oder was anderes "Anerkanntes" gewollt, würde ich mir eine gekauft haben. Dass ich es nicht habe, hat Gründe, die auch finanziell begründbar sind, und wenn ich nur nicht soviel Geld für ein Hobby ausgeben wollte. Für das Geld, was ich für die ST hingelegt habe, macht sie das, was ich von ihr erwarte. Und auch gut. Reicht mir völlig. Der Rest ist Illusion, die in anderen Köpfen steckt.
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Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon No.191 » Sa 25. Aug 2012, 20:07

Ich bin mit meiner GV650 im Prinzip sehr zufrieden. Denn man vergißt immer die Relation von Bike zum Preis. Natürlich ist das ein oder andere optimaler zu konstruieren, aber im großen und ganzen hab ich ein solides Bike.

Vier Touren a ca. 4000 km hab ich mit ihr abgeschrotet, sie hat mittlerweile über 30.000 km auf dem Buckel in vier Jahren, und bin einmal havariert heimgekommen, weil ein Italiener in die Einfahrt seines Hofes einen Stahlstab herausgebaut hat, der mir meinen Öltank geliefert hat.

Und ich hab meiner Guten schon bissel was zugemutet.....


Ich war in Frankreich, Kroatien, Slowenien, Österreich, Schweiz, von Meer bis Großglockner. Klar ist mal was passiert, aktuell gerade der Lüfter und der Ausgleichsbehälter des Kühlwassers (letzterer infolge Hitzeschaden Haarriß), aber so etwas gab es früher auch bei anderen Bikes, als diese noch erschwinglich waren. Gaffatape war schon früher Standardutensilie bei Touren. Und es sollte natürlich einen qualitativen Unterschied geben zwischen einem 27.000 Euro Bike (Harley Fat-Boy mit intelligenter Auspufflautermachtröte und Eierschaukler sowie coolen Accessoirs, die alleine mehr kosten als mein Bike komplett...). Und ich kann auch nicht so viel Equipment mitnehmen wie die Sahara-Fetischisten, die von Feuerlöscher bis Survivalpack alles am oder im Bike mit sich rumschleppen, aber dann eine Trittleiter brauchen, um auf oder abzusteigen...und im Übrigen auch selten in der Sahara fahren, sondern eher im Odenwald oder dem Sauerland...... :wall:

Wieso ist denn die Motorradindustrie so am niedergehen? Weil sie aus einem simplen Vergnügen mit relativ simplen Motorrädern, an denen man mit Liebe und Lust noch basteln konnte, High-Tech Geräte gemacht haben, die kein Mensch mehr bezahlen kann, vor allem aber nicht mehr der Nachwuchs. Wenn ich vor der Wahl stehe, mir einen Keller unter's Haus zu bauen oder eine Harley zu kaufen, mein Gott, dann ist doch was schief !!!

Und was es nicht alles gibt....für jedes fahrerische Manko des Besitzers eine technische Krücke. Lernte meine Generation noch, dass du mit den diversen beweglichen Teilen vorsichtig zu agieren hast, von Bremse bis Gaspedal, übernimmt heute doch für jeden Asphaltcowboy ein Bauteil oder ein Iphone-App das notwendige fahrerische Können, und sei es nur am Berg anfahren ! Schon mal beobachtet ? Man könnte meinen, mit einem Fuß nur sich abzustützen und den anderen auf der Fußbremse zu lassen wäre nicht mehr Teil der Fahrprüfung..... oder eine Haarnadelkurve anzufahren. Was ich gerade wieder am Großglockner oder dem Stilfser Joch erlebt habe, unglaublich.

Ich bin zufrieden. Bezeichnend ist immer wieder, dass um mein Bike Leute herumschleichen, und das Teil solange geil finden, bis sie irgendwo Hyosung stehen sehen. Dann kommt der übliche Blabla-Rotz. Aus exakt dem Grund, und weil ich eigentlich zu sehr Individualist bin, meide ich große Herdentreffs mit Schaulaufen der üblichen Harleys...

Dass der Wiederverkaufswert nicht der allerbeste ist, dass hätte man beim Kauf wissen können.
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Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon lucky cruiser » Sa 25. Aug 2012, 21:04

Genau meine Wellenlänge :thumbu:
Allerdings habe ich innerlich kein Problem damit, dass es Maschinen gibt, für deren Preis ich einen Keller bauen könnte. Denke da weniger an HD, sondern mehr an Victory. Oder Boss Hoss. Es gibt eben auch Leute, die ein bisschen mehr als ich verdienen. Für die muss es halt auch Möglichkeiten geben, ihre Kohle auszugeben, ohne gleich ein halbes Dutzend Motorräder kaufen zu müssen. Dass sie sich dabei auch ein wenig Exklusivität erkaufen, so what. Von denen hat schließlich keiner die Absicht, mir imponieren zu müssen.

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Re: Hyosung Analyse - Pro und Contra

Beitragvon No.191 » Sa 25. Aug 2012, 22:20

Es sei ihnen gegönnt. Aber so wie unser aller letztes Hemd keine Taschen hat, so hat auch eine Victory nur 2 Räder, und der Wind ist der gleiche.

Ich mißgönne niemandem irgendetwas, mir geht es gut. Aber ich kann so ein von oben herab, weil man sich was auf Pump gekauft hat und deshalb bei Aldi einkaufen muss anstelle beim Tegut auf den Tod nicht ausstehen.

Sein, nicht Schein.
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