Nun, wenn man etwas in einem Forum verlautbart, halte ich das durchaus für massentauglich. Anschließend müssen dann andere damit klarkommen, was - mich betreffend - da und dort schwierig ist zumal, wenn meine sachlichen Argumente auf emotionale Vorbehalte stoßen.
Dass ältere Fahrzeuge mit E 10 vorsichtig sein sollten, weiß ich. In meine MZ würde ich es auch nicht kippen wollen. Die hygroskopischen Eigenschaften des Ethanols kenne ich. Ich kenne aber auch mein Spritverbrauchs- und tankverhalten. Mit vollem los und mit leerem ankommen. Da bleibt nicht viel Möglichkeit, dass sich Wasser bildet. Wie regeln das eigentlich die Brasilianer mit ihrem E 85? Achso, in Brasilien ist's wärmer als hier und Wasser verdunstet daher dort schneller ...
Merkt hier tatsächlich jemand, ob er mit zwei PS mehr oder weniger unterwegs ist? Beim Mofa lass ich mir das Argument eingehen ...
Wer mit dem Lebensmittelargument kommt, sollte sich die vor einigen Tagen durch unsere rührige Landwirtschaftsministerin veröffentlichen Mengen jährlich nur wegen der Überschreitung einer Frischegarantiefrist weggeworfener Lebensmittel vor Augen führen.
Ethanol soll kein Ersatz fürs Benzin sein und auch nicht ausschließlich den vorhandenen bzw. derzeit bekannten Restvorrat an Öl strecken. Obwohl es natürlich einen derartigen Effekt hat. Es geht hauptsächlich darum, die Abhängigkeit von denen zu reduzieren, die das Öl haben und verkaufen. Abgesehen von unserer Nordseepfütze kommt Öl hauptsächlich aus Staaten, in denen ich oft nicht mal Urlaub machen wollte, geschweige denn leben. Sehr vertrauenswürdig. Öl wird, da es ein endliches Wirtschaftsgut ist und die Gier einige Neukunden wie China immer größer wird, stetig im Preis steigen. Auf die ohnehin schon immer vorhandenen globalen Krisen haben wir keinen Einfluss, aber wir können den Versuch unternehmen, den nicht abzuwendenden Preisanstieg in Grenzen zu halten. Mit Ethanol wäre das möglich. Nicht bei jedem Motor, klar, aber bei vielen. Die Freigabelisten der Hersteller haben schon rechtliche Aussagekraft. Wenn Hysoung trotz erteilter Freigabe (nicht für alle, ich weiß, ich weiß) die Verwendung minderethanolhaltigen Kraftstoffs empfiehlt, liegt das auch an der Berücksichtigung der gegenüber dem Auto völlig anderen Nutzung der Motorräder, die wesentlich weniger häufig betrieben werden als Autos. Was beim Auto durch schlichte Nutzung vermieden wird (Wasserbildung im Tank), könnte beim Motorrad ganz andere Wirkungen haben. Dagegen hilft angewandte eigene Intelligenz (siehe oben).
Weiß hier eigentlich jemand, dass bei der Verbrennung von Benzin auch Wasser entsteht?
Und natürlich ist E 10 eine politische "Lösung". Dafür haben wir ja solche Leute, die sich um Dinge kümmern sollen, um die ich mich nicht kümmern kann, weil ich ganz was anderes mache. Oder wäre es allen lieber, hätte "die Wirtschaft" diese Idee gehabt? Wäre sie dann glaubhafter?
Wie auch immer: wer sich nicht selbst die nötigen Infos holt, kaut halt das wider, was ihm andere vorkauen. Das kann ich - mit allem Respekt - nicht ernst nehmen. Totalverweigerung löst das uns alle angehende Problem nicht und alternative, genauso praktikable Lösungen hält keiner von denen bereit, die mit Wonne und Elan einfach nur stur auf die Zapfsäulen hauen.
Greets
Lucky