@ Lucky: Nichts zu Danken
Mit den Regelkreisen ist das so eine Sache.
Alle von außen einwirkenden Störgrößen wirken sich in irgendeiner Weise auf einen Regelkreis aus, zum Teil können Störquellen durch Anpassung der Regel Elektronik kompensiert werden, leider auch Dinge die langfristig zu Schäden an der Mechanik führen könnten. Einige Regelkreis Fenster sind extra großzügig ausgelegt, um z.B. bei einem alternden Motor zu gewährleisten das dieser auch noch mit z.B. 50.000 KM immer noch so seidenweich läuft wie am ersten Tag. Dies nennt man lernende Systeme, diese Systeme haben in Ihrer Matrix Kennfelder hinterlegt um für verschiedene Situationen langfristig den richtigen Regelbereich anfahren zu können. Vor dem Kennfeld ist ein Integrator geschaltet, dieser misst die entsprechenden Daten in Echtzeit.
Beispiel: Lambda Regelkreis, mit Spannungssonde:
Das Lambda Kennfeld besitzt einen Regel Bereich von 78 bis 178 Schritten, wobei der Mittelwert 128 beträgt.
Der genannte Mittelwert ist nun z.B. Lambda 1(entspricht 14,7 Kilo Luft zu 1 Kilo Kraftstoff). In diesem Bereich des Kennfeldes sendet nun die Lambda Sonde ihre Spannungswerte, über den Integrator, an das Motorsteuergerät (ECU), und zwar von Null Volt bis zu Einem Volt. Über die Spannungswerte der Lambdasonde erkennt nun das ECU ob das Gemisch mager oder fett ist, bei Gemisch mager ist der Spannungswert gering, bei Gemisch fett ist der Spannungswert hoch (Potentialwert an der Sonde). Die Priorität für das ECU ist Lambda 1, Ausnahmen in dem Lambda 1 unerwünscht ist sind: Beschleunigungsphase, Schubphase, teilweise Warmlaufphase.
Entsprechend dem Spannungswert reagiert nun das ECU und fettet das Gemisch an oder magert es ab, also spritzt es mehr oder weniger Kraftstoff ein, um den Bereich Lambda 1 zu erreichen (stöchiometrisches Gemisch).
Sollte sich nun das Gemisch längere Zeit nicht so verhalten wie es soll, das heißt der Integrator steht auf einem Wert unter oder über 128 fängt das Kennfeld an gegenläufig zu wandern. Das Kennfeld läuft so lange in die jeweilige Richtung bis der Integrator wieder in den Bereich von 128 kommt, sagen wir mal bei diesem Beispiel Kennfeld auf Position 135, und schon kommt der Regelkreis wieder in Wallung.
Erst wenn das Kennfeld die vorgegebenen Werte unter- oder überschreitet, hier ja zur Erinnerung 78 oder 178, kommt es zu einem Fehlercode, und auch nur wenn vorgegebene Setzbedingungen erfüllt sind.
Ein Kennfeld ist ein temporärer Wert, der nach Abklemmen der Batterie, min. für 3 Minuten, seinen gespeicherten Wert verliert, und somit wie bei einem neuen Steuergerät wieder auf dem Mittelwert steht. Ist der Motor nun teilweise verschlissen z.B. durch Alterung, und das Steuergerät hat sich im Laufe der Kilometer darauf eingestellt, durch die oben erklärte Kennfeldanpassung, kann es passieren das der Motor nach wieder anklemmen der Batterie erst einmal läuft wie ein Sack Muscheln, dies relativiert sich dann nach einigen Kilometern Fahrstrecke wieder, da die Kennfelder sich dann wieder anpassen.
Was ich damit sagen will ist:
Das auch z.B. kleinere Undichtigkeiten, die nicht dort hin gehören, durch die Kennfelder aufgefangen werden. Bis zu einem gewissen Grad ist dies auch nicht so schlimm bzw. auch so gewollt. Da die Regel-Fenster aber zum Teil ziemlich groß sind, könnte ein solcher Defekt langfristig zu einem Problem werden.
Es handelt sich hier um ein Grundlagen Beispiel um die Funktion zu verstehen, und muss nicht zu 100 Prozent mit der Hyosung Technik übereinstimmen.
Puuh, Gruß Mattes