GT 125 R läuft schlecht




Infos zur Technik, Fragen und Antworten zu Problemen mit deiner Hyosung

GT 125 R läuft schlecht

Beitragvon xxxTobiSxxx » Mo 20. Mai 2019, 21:24

Hallo Leute,
ich habe eine technische Frage an euch.Meine Hyosung ist eine GT 125 R, Baujahr 2006 und ich habe sie von meinem Bruder übernommen. Da er noch einen auf 80 km/h begrenzten Führerschein mit Drossel hatte, bin ich zur Hyosung Werksatt und habe die Drossel entfernen lassen und habe gleich einen Service inklusive Vergaser synchronisieren machen lassen. Mein Bruder hatte nämlich das Problem, dass die GT Bergauf max. 50 km/h fährt und manchmal kaum 70 km/h geschafft hat.
Ich habe sie nun einige Zeit und ich muss sie nach einem Kaltstart mit Choke mindestens 2 Minuten im stand mit vorsichtiger Gashand am laufen halten. Fahre ich sofort los geht sie nach 50 Meter direkt aus. Zudem läuft sie nach diesen 2 Minuten maximal 50, bis sie warm ist. Dann zieht sie gut durch und bekommt einen ruhigen Leerlauf. Fahre ich aber nun lange Vollgas, beispielsweise auf einer Bundesstraße oder wenn es bergauf geht, schafft sie maximal 90 km/h, auch auf gerader Strecke und nach etwa 2 Minuten Vollgasfahrt wird sie immer langsamer und geht im schlimmsten Fall aus. Nach erneutem starten läuft sie wieder rund, bis sich die Prozedur wiederholt. Ich bin zur Werkstatt und die sagten es wäre die Benzinpumpe. Sie wurde also getauscht. Danach wurde es aber auch nicht wirklich besser und ich traue mich schon gar nicht mehr auf eine Bundesstraße. Da ich Schüler bin will ich nicht wieder zur Werksatt und Geld verbrennen, ohne zu wissen was der GT fehlt.
Habt ihr einen Ahnung was das sein könnte, oder habt ihr ähnliche Probleme gehabt?
Die GT hat jetzt 22000 km und einen Sportauspuff vom Vorbesitzer verbaut (kann es sein, dass der das Problem verursacht, da zu wenig Gegendruck?)
Vielen Dank im Voraus!!
xxxTobiSxxx
Fahrradfahrer
Fahrradfahrer
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 20. Mai 2019, 21:11
Motorrad: GT 125 R
EZ (Jahr): 2006

von Anzeige » Mo 20. Mai 2019, 21:24

Anzeige
 

Re: GT 125 R läuft schlecht

Beitragvon flydown » Di 21. Mai 2019, 02:47

Hallo,
also zunächst mal, wenn ich ein Fahrzeug beim Service hatte, erwarte ich, daß es danach funktioniert. Ansonsten stelle ich das dort wieder hin mit dem Hinweis, daß nicht gründlich gearbeitet wurde.

Aber ich könnte mir gut vorstellen, daß dein Problem irgendwo an der Spritversorgung liegt.
Sind alle Benzin- und Unterdruckschläuche knickfrei verlegt?
Verläuft die Benzinleitung von der Pumpe zu den Vergasern möglichst weit weg vom Motor?
Hast du einen automatischen Benzinhahn? Dann überbrücke den mal. Ist wohl erstmal am einfachsten.
Löst das das Problem nicht, guck mal nach der Förderleistung der Benzinpumpe.
Viele Grüße
Uwe
Sparsam. Nicht spaßarm.
Benutzeravatar
flydown
Knieschleifer
Knieschleifer
 
Beiträge: 993
Registriert: Mi 22. Apr 2015, 10:12
Motorrad: Suzuki XF650 Freewind
EZ (Jahr): 2000

Re: GT 125 R läuft schlecht

Beitragvon xxxTobiSxxx » Do 23. Mai 2019, 11:58

Danke für deine Antwort Uwe.

Also ich vermute auch, dass zu wenig Sprit nachkommt. Die Werkstatt sagt es sei alles in Ordnung, was es aber offensichtlich nicht ist.
Die Spritleitungen liegen knickfrei und ich habe einen manuellen Benzinhahn, der aufgestellt ist. Ob die Benzinpumpe richtig funktioniert traue ich mich selbst nicht zu prüfen, da ich nicht genau weiß wie. Kann es vielleicht auch an den Vergasern liegen?
LG Tobias
xxxTobiSxxx
Fahrradfahrer
Fahrradfahrer
 
Beiträge: 3
Registriert: Mo 20. Mai 2019, 21:11
Motorrad: GT 125 R
EZ (Jahr): 2006

Re: GT 125 R läuft schlecht

Beitragvon flydown » Do 23. Mai 2019, 14:20

Hallo,
es kann natürlich auch an den Vergasern liegen.
Bekommst du den Tank bei deinem Mopped abgebaut?
Bin mir nicht mehr ganz sicher, aber das war glaub nur Fahrersitzbank abmachen, Spritleitungen am Tank (Benzinhahn) lösen, Schraube hinten am Tank raus, dann kann man den abheben.
Wenn der Sitz weg ist, kannst du mal den Benzinschlauch vom Benzinhahn zur Benzinpumpe an der Pumpe abziehen und Benzin in einen Meßbecher laufen lassen. Dabei mal die Zeit messen, wie lange für zB für 1l gebraucht wird.
Dann kannst du ja mal hochrechnen, ob die Menge für zB einen angenommenen Verbrauch von 6l/h reicht. Soviel sollte sie nie verbrauchen, es muß ja aber immer zuverlässig genügend Sprit durchlaufen.
Dann steckst du den Spritschlauch wieder auf die Pumpe auf und ziehst den dicken Schlauch von der Pumpe, welcher zu den Vergasern geht. Bei dem kannst du gleich mal im Knick nachsehen, ob der noch heile oder gerissen ist.
Wenn niemand hinguckt, starte den Motor. Das Benzin sollte jetzt schön aus der Pumpe spritzen.
Du kannst natürlich auch dort einen Schlauch aufsetzen und in ein Gefäß halten. Dabei gucken, wieviel gefördert wir, auch mit Gasgeben. Dann müßtest du aber den Vergasern anders Benzin zuführen.
Ist das in Ordnung, nimm den Tank runter und den Luftfilterkasten. Der ist linnks und rechts mit 1 Schraube befestigt und mit je einer Schelle oben an den Vergasern. Wenn du den Luffi abnimmst und danach, sehe zu, daß kein Schmutz, überhaupt gar keiner, in die Vergaser kommt.
Guckst du jetzt auf die Vergaser, siehst du in jedem den schwarzen Schieber. Die kannst du jeweils mit einem Finger oder Pinselstiel, nichts hartem, vorsichtig Richtung Deckel wegschieben. Die sollen sich, ohne Drossel, soweit wegschieben lassen, bis der gesamte Querschnitt freigegeben ist. Nimmst du den Finger weg, gehen die Schieber rel. langsam wieder zu. Du kannst in das große lange Loch oben am Vergasereingang reinpusten, dafür am besten den Mund aufsetzen. Man fälllt davon nicht tot um. Wenn du pustest, öffnen die Schieber , je nach dem, wie dolle, vollständig und gehen zu, wenn du aufhörst. Das hört und "fühlt" man.
Jetzt kann man noch die Vergaserdeckel, die dünnen verzinkten, abbauen, um nach den Membranen zu sehen.
Das sollte eigentlich die Werkstatt gemacht haben, wenn sie schon die Anschläge für die Drossel rausgenommen hat.
Dafür löst du an jedem Deckel 4 Schrauben, ist fummelig, geht aber bei eingebauten Vergasern. Dabei Deckel festhalten, dahinter ist eine Feder, die die Schieber zudrückt. Deckel langsam wegnehmen, die Feder rausnehmen, vorsichtig die Membran mit Schieber und Hauptdüsennadel rausnehmen. Am besten auf sauberem Boden, damit man sieht, wohn was fällt, wenn was fällt. Innereien vom Schieber legst du beiseite, hälst die Membran gegen ein Licht und ziehst rundherum daran. Da darf kein noch so kleines Loch drin sein. Das wäre sonst ein Grund, warum sie nicht schnell fährt. Durch ein Loch kann im Vergaser über den Membranen nicht vernünftig Unterdruck entstehen, dann öffnen die Schieber nicht richtig.
Einfacher ist natürlich, die Vergaser auszubauen. Dafür Gas- und Chokezug abbauen und die Schellen an den Ansaugstutzen lösen. Dann sollten sich die Vergaser abziehen lassen. So könntest du gleich mal nach dem Zustand der Ansaugstutzen gucken. Außen ein bißchen porös ist nicht schlimm, das darf aber nicht durchgängig sein. Die Stutzen müssen dicht sein, sonst magert das Gemisch ab.
Zum Zusammenbauen schmierst du die Gummiflächen, wo später was zusammengeschoben wird, mit Vaseline oder einem Tropfen Motoröl ein. Dann flutscht das besser zusammen und sitz auch besser.
Bevor du den Luffi wieder aufsetzt, kontrolliere nochmal, ob die Schieber leicht komplett öffnen und selbst schließen.
Wenn nicht, müssen die wieder raus und diese und deren Führung gereinigt werden, bis die öffnen und selbst komplett schließen, ohne zu haken.


Dann viel Erfolg bis hierhin.
Bei Fragen, fragen ;)
Sparsam. Nicht spaßarm.
Benutzeravatar
flydown
Knieschleifer
Knieschleifer
 
Beiträge: 993
Registriert: Mi 22. Apr 2015, 10:12
Motorrad: Suzuki XF650 Freewind
EZ (Jahr): 2000



Ähnliche Beiträge


TAGS

Zurück zu Technische Fragen & Probleme


Wer ist online?

0 Mitglieder

cron