TranceElements hat geschrieben:Aber welchen Effekt hätte es, wenn ich jetzt am hinteren Vergaser die 95er drin lasse und die Nadel auf mittlere Stellung setze?
Man sollte nicht einfach nur auf Verdacht die Bedüsung der Vergaser oder den Stand der Nadel verändern, das könnte fatale Folgen haben, die bis hin zum Motorschaden führen.
Theoretisch müßte das Möpp zum perfekten Anpassen auf nen Rollenprüfstand, Abgas- , Zylinderkopf- und Zylindertemperatur sowie CO/CO2-Werte getrennt nach Zylinder gemessen werden.
Das ein solcher Aufwand nicht finanzierbar ist steht außer Frage, das möchte ich auch gar nicht empfehlen.
Ergo stellt man das Möpp erst auf Werkseinstellung zurück,
und nur wenn das (aus welchem Grund auch immer) nicht Optimal ist,
verändert man experimentell in den kleinstmöglichen Schritten entweder die Nadelhöhe oder die Hauptdüse oder die Leerlaufdüse, oder alle Drei,
je nachdem in welchem Bereich (Drehzahl/Gasschieberstellung) die Anpassung erforderlich ist,
bis das die Mopete (scheinbar) Optimal läuft.
Sehr komplexes Thema, aber ich versuch es trotzdem mal die Arbeitsweise unserer Vergaser zu erklären
Im Leerlauf bestimmt allein die Leerlaufdüse in Verbindung mit der Leerlauf-Gemischschraube die Gemischbildung und somit das Benzin/Luftgemisch.
Mit zunehmender Drehzahl (öffnen Gasschieber) verlagert sich die Zuständigkeit auf die Düsennadel, die einen ringförmigen Spalt zwischen Nadeldüse (Düsenstock) und Düsennadel frei gibt. Je nach Drehzahl ist der Ringspalt mehr oder weniger breit und läßt dementsprechen eine größere oder kleinere Menge Treibstoff hindurch.
Im oberen (höchsten) Drehzahlbereich ist der Querschnitt/Bohrung der Hauptdüse, die unten im Düsenstock sitzt, (fast) alleiniges bestimmendes Bauteil.
Da es ein schleichender Übergang beim öffnen des Gasschiebers ist bekommt man eben nicht mit welches Bauteil grade für die Aufbereitung zuständig ist
,
da muß man vorsichtig experimentell zu Werke gehen.
Um auf deine Frage zurückzukommen, so einfach ist es nicht Dir jetzt zu sagen was ne 95er HD und die Nadel auf mittlerer Stellung bewirkt.
Grob gesagt gilt Folgendes,
Je tiefer die Nadel und je kleiner die Düse, desto weniger Benzin pro Zylinderfüllung, desto heißer die Verbrennungstemperatur.
Im Umkehrschluß, je höher die Nadel, je dicker die Düse, desto mehr Benzin und desto Kälter.
Man kann die Vergaser aber nicht EWIG Weit in der Bedüsung voneinander entfernen/ändern ohne das der Unterschied der Leistungsentfaltung der Zylinder untereinander zu Problemen führt.
Bei Luft/Öl-gekühlten Mopeten haben die Düsen der Vergaser der inneren bzw der hinteren Zylinder meist um Einen seltener um Zwei Werte größere Düsen, damit diese weil sie ungünstiger im Fahrtwind liegen nicht soviel (innere) Hitze entwickeln. Das wird sich mit etwas weniger Leistung die man im Ottonormalbetrieb nicht merkt, aber wesentlich längerer Lebensdauer, die man sehrwohl merkt, erkauft.
Ich hoffe Du kannst mit diesen Info´s was anfangen, ansonsten ärger
uns weiter mit diesem Thema
,
wir helfen Dir wo es möglich ist,
Olli