Motor ruckeln bei warmen Außentemperaturen




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Re: Motor ruckeln bei warmen Außentemperaturen

Beitragvon lucky cruiser » Sa 29. Mär 2014, 20:38

Zunächst einmal freut mich natürlich, dass die von mir vorgeschlagenen Maßnahmen bei dir zu deutlicher Verbesserung geführt haben.
Anderes als dies hätte mich allerdings auch gewundert ...

Klar gibt's eine Möglichkeit für den Laien, den Luftmassensensor zu prüfen. Bevor du aber diesbezügliche Umdrehungen machst, kann ich dich jedoch beruhigen. Der Luftmassensensor an deiner GV dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht defekt sein. Warum bin ich mir so sicher?

1. In der Elektronik gibt's nur zwei Zustände: Geht oder geht nicht. Deine GV funktioniert aber, abgesehen von dem beschriebenen Phänomen, ganz hervorragend.
2. Einen Ausfall des Luftmassensensors würdest du sofort merken. Da der Sensor nur noch unplausible Werte (oder gar keine) mehr liefert, schaltet die ECU auf Notprogramm. Heißt: Deutlich verringerte Motorleistung. Zusätzlich sollte die FI-Lampe leuchten. Beides ist nicht der Fall.
3. Luftmassensensoren gehen eigentlich nicht kaputt. Möglich ist jedoch eine andere Art von Störung durch Verdreckung (Öldämpfe aus der Kurbelgehäuseentlüftung beispielsweise). In diesem Fall kommt es aber durch die dann unplausiblen Daten des Sensors zu Punkt 2.

Erheblich wahrscheinlicher als ein Defekt der Hardware ist immer ein Kontaktproblem an den elektrischen Anschlüssen. Stichwort: Kontaktkorrosion. Das klingt jetzt schlimmer, als es ist. Hat aber zur Konsequenz, dass der Strom nicht immer ungehindert fließt. Probates Gegenmittel ist, für ein korrosionshemmendes Klima in der Steckerkupplung zu sorgen. Das kann man ganz ausgezeichnet mit NICHTLEITENDEM Wälzlagerfett erreichen. Das eigentliche Kunststück ist eigentlich nur, die entsprechende Steckerkupplung zu finden.

Es soll jetzt um Gottes Willen nur keiner auf die Idee kommt, seine Schukostecker zu Hause mit Wälzlagerfett abzuschmieren. Das Fetten von Steckkupplungen funktioniert problemlos im Niedervoltbereich, aber sonst nicht.
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Re: Motor ruckeln bei warmen Außentemperaturen

Beitragvon JPPeterson » Sa 29. Mär 2014, 20:52

Ok, schon mal Danke für den Hinweis und die ausführliche Erklärung.

Da demnächst ja die GT in die Insp. muss werd ich mal meine Werke drauf hinweisen die Steckerverbindungen zu prüfen wenn die das aufgrund meiner Fehlerbeschreibung nicht eh vorhaben.

Aufgrund das meine Maschine ja, außer im Winter (dort war noch alles wunderbar), unter einer Motorrad Abdeckhaube draußen steht, wäre dieses ja durchaus eine Möglichkeit.
Da wir hier im Norden und nun mal auch direkt in der Nähe der Ostsee ja auch echt häufig feuchte Luft haben ist dieser Gedanke naheliegend.

Sollte die Werke bzw. ich werde vorher schon nach meinen Möglichkeiten auf Suche gehen solche korrodierten Steckverbindungen finden, ist hierbei sicherheitshalber ein neuer Stecker nötig oder kann man versuchen mit WD40 o.ä. chemischen Mixturen die Korrosion möglichst zu beseitigen bevor man mit dem Wälzlagerfett beginnt zu arbeiten?

Achja, wie du wahrscheinlich auch schon vermutet hast, es gibt beim Absterben des Motors nachdem ersten Start auch keinerlei Fehlermeldungen im Display oder aufleuchten der Fi Lampe
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Re: Motor ruckeln bei warmen Außentemperaturen

Beitragvon lucky cruiser » Sa 29. Mär 2014, 21:13

WD40 geht grundsätzlich auch. Es gilt ja schließlich auch als Kontaktmittel. Muss von daher elektrisch nichtleitend sein.
Sein Nachteil besteht aber darin, dass es a) ein flüssiges Medium ist und b) auch reinigende Wirkung hat.
Heißt, was immer im Stecker oder der Kupplung ist, kommt durch WD40 richtig schön in Fluss und könnte - unter allerdings extremen Bedingungen - auch eine elektrisch leitfähige Brücke herstellen, wo vorher keine war. Lässt man WD40 verdunsten, ist alles so, wie's vorher war. Das gleiche gilt für Ballistol.
Fett ist dagegen träge und lässt alles da, wo es ist. Und es verdunstet nicht. Nachteil: Es bindet Dreck natürlich noch besser, also immer schön auf Dichtigkeit der Steckkupplung achten.
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