muto hat geschrieben:Am Leuchtmittel kann es fast nicht liegen, schließlich funktioniert das Rücklicht ja. Lediglich das Bremslicht funktioniert nicht. Also leuchten tut es, aber es wird eben nicht heller wenn ich auf die Bremse gehe. Sind ja die selben LEDs.
Aha. Das war vorher nicht klar und ändert die Fehlereingrenzung. Welchen Eindruck hast du denn, wenn du aufs Rücklicht schaust? Ist es so hell wie eine Schlussleuchte oder hat es stattdessen eher Ähnlichkeit mit einem Bremslicht? In letztem Fall ist garantiert einer der beiden Bremslichtschalter verklemmt und stellt damit Dauerkontakt her. In erstem Fall dürfte der Fehler vermutlich doch im Bereich des Rücklichts zu suchen sein. Entweder kommt kein Strom an oder die Platine hat einen "Knacks". Möglich ist aber auch, dass die Hyo nicht die bei deinem Rücklicht eingestellte Schaltspannung erreicht. Dann kanst du Strom anlegen wie du willst, es passiert einfach nichts.
muto hat geschrieben:Ja ist sicher wieder alles am alten Platz, hab mir nur ein oder zwei Relays einzeln rausgezogen und dann gleich wieder gesteckt. Bei der Zündung bin ich mir nicht 100% sicher
Könnte dies ein Relay zerstören?
Ich bin nicht Fachmann genug, um hier eine präzise Ja/Nein-Antwort zu geben, respektiere aber schon lange den mir mal in verschiedenen Zusammenhängen erteilten Rat, vor jeglichen Arbeiten am Bordnetz dasselbe stromlos zu stellen. Auch wenn's keine Auswirkungen hat, bin ich mir doch in einem Fall wie deinem sicher, eine mögliche Fehlerquelle dadurch ausgeschlossen zu haben. Hilft dir jetzt nicht wirklich weiter, ich weiß.
muto hat geschrieben:Kannst du ein "Stromproblem" genauer definieren? Die Batterie ist erst zwei Monate alt, zusätzliche Verbraucher habe ich nicht. Das mit der Polung hört sich logisch an. Aber der Motor (und damit auch das vermeintliche Anlasserritzel) dreht sich ja nicht mit wenn ich das Moped im neutralen Gang rückwärts schiebe.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Alle Zahnräder im Kupplungs- und Getriebebereich stehen in ständigem Eingriff. Wenn du das Mopped rückwärts schiebst, wird die Drehung des Hinterrades auf die Sekundärkette übertragen, die ihre kinetische Energie wiederum auf die Kupplungswelle und dort auf die Schwung"scheibe" bzw. das Zahnrad weitergibt. Der das Anlasserritzel von jedweder Drehbewegung entlastende Freilauf funktioniert aber nur in einer Richtung, sonst wäre ein Kraftschluss zwischen Anlasserritzel und Schwungscheibenzahnrad nur unter hohem mechanischen Aufwand möglich. Du bewegst also das Anlasserritzel - und damit den Anlasser - durchs Rückwärtsschieben. Das bisschen Rückwärtsschieben stört das Ritzel und den Anlassermotor nicht wirklich. Solange du nicht rückwärts die Straßen von San Francisco runterrollst ...
"Stromproblem" habe ich in abendlicher Verzweiflung, dass mir kein besserer Begriff eingefallen war, gewählt, um meine Vermutung, wo der Fehler liegen könnte, von der mechanischen Seite abzugrenzen. Mehr steckt hier nicht dahinter.
Kurz noch ein Wort zum Akku. Zeit spielt bezüglich der Einschätzung, ob er noch funktionieren sollte oder nicht, eine sehr untergeordnete Rolle. Ihn allein aufgrund eines mehr oder weniger üppigen Zeitablaufs als Fehlerquelle auszuschließen, ist vorschnell. Es gibt Akkus, die kaufst du zwar neu und ungebraucht, aber auch schon kaputt. Um keine übertriebene Unsicherheit aufkommen zu lassen, führe ich den Begriff der
Wahrscheinlichkeit ein. Es ist
nicht sehr wahrscheinlich, dass ein Akku nach zwei Monaten den Geist aufgibt. Es ist aber bei einem eher "preiswert" gekauften Was-weiß-ich-Produkt
wahrscheinlicher als bei einem teueren Markenprodukt. "Kaputt" ist ohnehin relativ. "Kaputt" heißt, es geht garnichts mehr. Zellenkurzschluss ist so ein Fall. Kann der Akku dagegen zwar Strom aufnehmen, ihn aber nicht besonders gut wieder abgeben, oder gar bei sich behalten, ist es keine Frage von Zeit, sondern von
Wahrscheinlichkeit, wann du ihn ersetzen musst
Ich bleibe dabei: Der Anlassermotor hat durch das kurzzeitige Entfernen einiger Relais - scheinbar unter Spannung stehend - einen irgendwie Schubs gekriegt, der seinen Kollektor in einer Stellung stehen lässt, in der er keinen Strom weiterleiten kann. Genau das erreichst du, wenn du die Mühle kurz rückwärts schiebst. Bevor ich versuche, den Anlasser auszubauen, würde ich spaßeshalber einfach mal versuchen, ob das erneute Entfernen und Wiedereinsetzen der von dir entfernten Relais - natürlich unter Spannung - Änderungen bewirkt. Der Teufel ist manchmal ein Eichhörnchen ...