Wir haben es offenbar mit einem zweiten Problem zu tun. Und eines, das mit der FI-Leuchte nichts zu tun hat.
Die FI-Leuchte bekommt ihren Strom unmittelbar von der ECU. Die wiederum registriert jede Abweichung von der voreingestellten Kennfeldmatrix und signalisiert dies durch Strom zur FI-Leuchte. Ein per Killschalter oder auf andere abnorme Weise abgestellter Motor führt daher zwangsläufig zum Aufleuchten der Warnlampe.
Dass der Motor immer nur an einer Ampel, also im Leerlaufbetrieb, ausgeht, hat auch wenig mit einem defekten Neigungssensor zu tun. Wäre er es, müsste er erheblich häufiger den Motor abwürgen, keinesfalls nur im Stand. Wobei ich jetzt natürlich davon ausgehe, dass das Mopped an der Ampel nicht kurzfristig abgelegt wird. Manch einer verzichtet auf den Seitenständer wegen Gewichtseinsparung und vergisst dessen Fehlen kurz mal nach wilder Hatz ...
Die Drosselklappen könnten dagegen Ursache sein. Die
müssen im Leerlauf die Lufteintrittöffnungen so dicht wie möglich schließen. Die für den Leerlaufbetrieb erforderliche Luft zieht der Motor dann nämlich aus einem Nebensystem, das den Sauerstoff an den Drosselklappen vorbei zu den Zylindern leitet. Und zwar in einer aufgrund des Schlauchquerschnitts definierten, also abgestimmten, Menge. Das wiederum wird durch eine Schleuse gewährleistet, die ein Magnetventil ist, das seinerseits Kommandostrom von der ECU erhält, die ihrerseits auf Drehzahlreduzierung reagiert. Dringt bei geöffneten bzw. nicht dicht schließenden Drosselklappen zuviel Sauerstoff zu den Brennräumen, stimmt das stöchiometrische Verhältnis von Benzin zu Luft nicht mehr. Die ECU der Hyos ist schlicht und steuert nicht etwa Sprit nach. Gleiches gilt übrigens, wenn das Magnetventil der Schleuse nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Dass der Motor nach dem Wiederstart mehr oder weniger problemfrei anspringt, ist übrigens auch einfach zu erklären. Die ECU der Hyos - schlicht, wie sie ist - wähnt sich nach dem Abstellen des Motors beim erneuten Start stets und immer im Kaltstartmodus, was eine Anfettung mit Sprit rechtfertigt. Damit klappt es wieder. Bis die Sensoren der ECU die realen Werte über die Kühlmitteltemperatur mitteilen, ist man auf und davon. Natürlich mit geöffneten Drosselklappen und damit ausgelösten Potenziometerdaten. Hält bis zum nächsten Halt ...
Maßnahme: Tank ab, Luftkasten runter und den Drosselklappen auf den Kopf gesehen. Bei unbetätigtem Gasgriff müssen sie satt auf den Lufteintrittöffnungen aufliegen und gleichmäßig öffnen und schließen. Ist das der Fall, dann ab zum Leerlaufregelventil. Auf Gängigkeit und Durchlässigkeit prüfen. Ist das Problem damit immer noch nicht behoben, alle Luftschläuche auf Unversehrheit und festen Sitz an ihren Anschlüssen prüfen.
Anschließend checken, ob bei eingeschalteter Zündung Strom zur FI-Leuchte fließt.