Das bezog sich nicht auf dich, sondern auf die zunächst durchgeführte Nutzung
meines Smarties fürs Schreiben des Beitrags, den ich später an einigen abenteuerlichen Stellen mittels Schlepptop korrigieren durfte. Der eine oder andere dürfte die Ursprungsversion mit den ungewollten Wortschöpfungen gesehen haben. Du wohl nicht, was ich keineswegs als schlimm empfinde
So. Habe mir deine Fotos mal rangezoomt und versucht, sie zu lesen.
Bild Nr. 1 scheint mir die eigentliche Baustelle abzubilden. Man kann in der Vergrößerung erkennen, dass sich der Ölschmodder nicht nur am Quersteg befindet, sondern auch an der Innenseite des Rahmenoberrohrs entlangzieht. Obwohl Öl über hervorragende Kriecheigenschaften verfügt, ist nicht davon auszugehen, dass es am Rohr raufgewandert ist, sondern vielmehr der Schwerkraft folgte und den schlechten Haltemöglichkeiten am glatten Rohr gehorchte und nach unten floss. Zu erkennen ist auch, dass im Innenbereich des Rahmens ebenfalls eine schöne Verdreckung stattgefunden hat. Ich kann nur nicht gut genug erkennen, was das ist, halte es aber für Kunststoff. Das einzige Kunststoffteil dieses Ausmaßes an dieser Stelle ist der Luftfilterkasten. Dort würde ich nach weiteren Spuren suchen. Vielleicht ist etwas mit der Kurbelgehäuseentlüftung nicht in Ordnung. Um das festzustellen, muss der Tank weg und das Luftfiltergehäuse geöffnet werden. Was immer du dann siehst, führt dich weiter.
Falls du nicht so recht weißt, was eine Kurbelgehäuseentlüftung ist, folgende Kurzfassung: Unterhalb beider Zylinder befindet sich die Kurbelwelle. Das ist die Welle, mit der die durch durch Kraftstoffexplosion erzeugte Abwärtsbewegung der Kolben über deren Pleuelstangen übertragene senkrecht wirkende Kraft in eine Drehbewegung umgewandelt wird. Die Pleuel "kurbeln" also die Welle. Dieser sowie der Bereich des Getriebes wird mit Öl geschmiert, das im Betriebszustand heiß wird und Dämpfe bildet. Diese Dämpfe müssen abgeleitet werden, weil sonst explosionsfähiger Dampfdruck entsteht. Da Öldämpfe ziemlich giftig sind, werden sie nicht einfach in die Umwelt entlassen, sondern über Schläuche in den Luftfilterkasten geleitet, wo sie
hinter dem Luftfiltereinsatz in den Ansaugbereich geraten und der Verbrennung zugeführt werden. Passiert das nicht, entsteht im Luftfilterkasten genau der Druck, den man im Kurbelgehäuse vermeiden will und entweicht an widerstandsärmeren Stellen - beispielsweise den Kastenfugen - nach draußen. Kann man sich wie bei einer Dampflokomitive vorstellen. Wird der Druck zu groß, macht es pfffft. Bis zum nächsten Druck. Nur, dass es kein Wasser-, sondern Öldampf ist. Hoffe, ich war verständlich.
Meine erste Idee, eine undichte Ventildeckeldichtung, habe ich wieder verworfen, was aber nichts heißen muss. Zu erkennen ist jedoch eine Blasenbildung in der Lackierung der Rahmenrohre. Die
kann durch zu heiße Ölspritzer erzeugt worden sein,
muss aber nicht.
Bild Nr. 2 ist schwieriger zu deuten. Der Fleck befindet sich an der Außenseite, mehr ist nicht zu sehen. Möglich ist, dass sich das Öl zwei Wege zum Abfließen gesucht hat, einen links und den anderen rechts. Würde auch an dieser Stelle einen Blick auf die Innenseite des Rahmens durchführen und nach möglichen weiteren Spuren fahnden.